Zwei Hundertstelsekunden Vorsprung auf Natalia Yakuschenko
Sigulda (pps) Die längste Siegesserie aller Zeiten in einer olympischen Disziplin hat auch nach elf Jahren und einer Woche weiterhin Bestand. Tatjana Hüfner rettete mit ihrem neunten Erfolg hintereinander die nun nunmehr 83 Rennen im Viessmann-Weltcup andauernde Erfolgskette der deutschen Rennrodlerinnen. Die zweimalige Weltmeisterin (1:26,452) siegte im lettischen Sigulda mit einem Vorsprung von zwei Hundertstelsekunden vor der Ukrainerin Natalie Yakuschenko (1:26,472) und löste einen Jubel im deutschen Lager aus, der dem Gewinn einer Olympischen Goldmedaille kaum nachstand. Dritte wurde Hüfners Teamkollegin Anke Wischnewski (0,191 Sekunden zurück). Natalia Yakuschenko war offensichtlich so enttäuscht, dass sie nicht an der offiziellen Siegerehrung teilnahm.
Am 29. November 1997 hatte die Österreicherin Andrea Tagwerker als letzte Nicht-Deutsche den Viessmann-Weltcup am Königssee gewonnen. Danach bleiben die deutschen Damen in nunmehr 83 Viessmann-Weltcups unbesiegt. Den „Löwenanteil“ an den Erfolgen trugen Silke Kraushaar-Pielach als Olympiasieger von 1998 und Weltmeisterin 2004 mit 33 Weltcup-Siegen, die zweimalige Olympiasiegerin und viermalige Weltmeisterin Sylke Otto mit 30 Weltcup-Siegen innerhalb dieser Periode, sowie die zweimalige Weltmeisterin Tatjana Hüfner mit jetzt zwölf Weltcup-Siegen. Die restlichen acht Weltcup-Erfolge innerhalb dieser Serie verteilen sich auf Barbara Niedernhuber (fünf Weltcup-Siege), Sonja Wiedemann (zwei Weltcup-Siege) und Anke Wischnewski (ein Weltcup-Sieg).
Stimmen: Tatjana Hüfner (GER / Zweimalige Weltmeisterin) „Die Erleichterung ist natürlich riesig. Ich war schon etwas angespannt, als ich am Start mitbekam, dass ich die letzte Chance hatte, die Serie zu retten. Natalia hat im zweiten Lauf eine Mordszeit hingelegt. Es war ganz schön knapp, weil auch meine Läufe nicht ganz astrein waren. Der Jubel in unserer Mannschaft zeigt, dass wir einen sehr guten Teamgeist haben.“
Anke Wischnewski (GER / WM-Dritte 2007)
„Endlich ist es mir gelungen, auch einmal in Sigulda auf dem Treppchen zu stehen.“