Team Korea in Vorbereitung: „Im Oktober wollen wir in PyengChang mit dem Training auf Eis zu beginnen!“
Seoul (FIL) Südkorea wird oft als Corona-Musterland bezeichnet. Der ostasiatische Industriestaat war, auf Grund seiner geografischen und wirtschaftlichen Nähe zu China, bereits früh vom neuartigen SARS-CoV-2 Virus betroffen. Die Republik Korea, im südlichen Teil der koreanischen Halbinsel, blieb den Staaten in Europa immer einige Wochen voraus und konnte die Virusgefahr, durch technisches Aufspüren von möglichen Infizierten, recht gut unter Kontrolle halten. Derzeit befinden sich die täglichen Neuinfektionen im mittleren zweistelligen Bereich. Insgesamt meldeten die Behörden in Südkorea rund 14.000 Infizierte und knapp 300 Tote, bei knapp 52 Millionen Einwohnern.
Oleg Demchenko (RUS) ist der Cheftrainer der Koreanischen Rennrodler. Er spricht von großen Anpassungen und Umplanungen in der Vorbereitung auf die Wintersaison 2020/21 auf Grund von COVID-19: „Nach dem Weltcupfinale in Königssee, am 1. März 2020 hatten wir mit unserer Mannschaft ein Trainingslager im Sportzentrum Pyeonghang in Südkorea geplant. Nach dem Wettbewerb bin ich erst einmal nach Hause nach Russland gefahren. Die Athletinnen und Athleten flogen nach Hause nach Südkorea. Wir haben die Hoffnung nicht aufgegeben, dass wir den geplanten Trainingslehrgang im März 2020 doch noch durchführen können. Aber COVID-19 hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht und wir mussten unsere Planungen ändern.“
Bisher waren die Vorbereitungen auf die kommende, vorolympische Saison auch für das Team Korea schwierig, wie in den anderen Ländern. Oleg Demchenko erzählt weiter: „Es ist mir noch nicht gelungen, das Team persönlich zu treffen. Im März war ich noch voller Hoffnung. Im Mai wurden dann alle Grenzen geschlossen und das blieb bis heute so. Das Schwierigste in dieser Situation ist, dass das Team den Vorbereitungsplan für den Sommer komplett ändern musste. Wir haben drei Trainingslager in Russland abgesagt.“

Auch in Südkorea wurden die Sportzentren geschlossen. Die Sportlerinnen und Sportler begannen im Mai mit dem Individualtraining. Im Juli führte das Team dann einen Startwettkampf auf der heimischen Startanlage, mit allen Sicherheitsvorkehrungen gegen das Coronavirus, durch.
Der koreanische Cheftrainer berichtet weiter: „Derzeit trainiert die Mannschaft zu Hause, unter der Leitung von Nationaltrainer Joo Se Kee. Die Kommunikation mit dem Verband und den Athleten erfolgt ausschließlich per E-Mail. Wir hatten alle gehofft, dass ich im August zu unserem Team fliegen kann und wir wieder gemeinsam trainieren werden, aber die Grenzen sind immer noch geschlossen. Nun planen wir für Oktober 2020 zu Hause in Südkorea mit dem Training auf dem Eis zu beginnen, auf unserer Bahn in PyengChang. Im Moment bereite ich die Schlitten für die Wintersaison vor. Wir müssen zu 100% bereit sein für neue Erfolge. Dafür arbeiten wir hart!“