Sochi (pps) Berechenbar ist nur die Unberechenbarkeit: Von der Papierform her dürfte Deutschland als dominierender Nationalverband kein einziges Rennen in der Team-Staffel des Internationalen Rennrodel-Verbandes (FIL) verlieren. Doch vor der Olympia-Premiere der innovativen Disziplin bei den Winterspielen im russischen Sochi schaut die Wirklichkeit anders aus. Nur vier von sechs Veranstaltungen im Viessmann-Team-Staffel-Weltcup presented by BMW sahen die deutsche Vertretungen als Sieger, bei den 45. FIL-Europameisterschaften im lettischen Sigulda, als man nur die zweite Garnitur ins Rennen schickte, sprang sogar nur Platz sechs heraus. >br>
„Die Team-Staffel bietet drei Möglichkeiten mehr, drei Fehler zu machen: Am Start, bei der Fahrt und beim Abschlag“, beschreibt Weltmeisterin Natalie Geisenberger anschaulich die Problematik der Team-Staffel, die am 13. Februar 2014 (Start: 20.15 Uhr Ortszeit / 17.15 Uhr MEZ) ins Scheinwerferlicht der olympischen Bühne tritt. Die Darsteller kommen aus 12 Nationen, mindestens die Hälfte, genauer gesagt sieben, darf auf eine Haupt-rolle bei der Siegerehrung hoffen. >br>
Sechs Nationalverbände eroberten im Olympia-Winter mindestens einen Platz auf dem Siegerpodest. In die Siegerliste der Saison trug sich Italiens Quartett in Winterberg ein, Russlands Vertretung hatte in Altenberg die Nase vorne. Und bei der EM holte Russland ebenfalls den Titel. Die Vertretung Lettlands, im Weltcup ohne Podiumsplatz, gewann auf der Heimbahn die Silber-Medaille. In Sochi hegen Medaillen-Hoffnungen zudem das US-Team, zwei Mal Zweiter in Winterberg (GER) und Park City (USA), sowie die Auswahl von Österreich, die dreimal als Dritter (Winterberg, Whistler und Park City) abschlug. >br>
Bei FIL-Weltmeisterschaften wurden bislang vier Mal Team-Staffel-Medaillen vergeben: Das deutsche Quartett gewann jedes Mal den Titel, Edelmetall ging an insgesamt fünf Nationen. Im Viessmann-Weltcup zählt die Team-Staffel seit dem Winter 2010/2011 dazu. Bei insgesamt 24 Veranstaltungen gewann Deutschland 18 Rennen, Italien ging drei Mal als Sieger hervor, zwei Mal das Team von Olympia-Gastgeber Russland, Kanada feierte seinen einzigen Erfolg im Winter 2011/2012 zum Saisonauftakt in Innsbruck-Igls, schaffte aber acht weitere Podiumsplätze, davon allein sieben zweite Ränge. Auch bemerkenswert: Cheftrainer Wolfgang Staudinger schenkte all die Jahre immer der gleichen Beset-zung mit Alex Gough, Sam Edney und dem Doppel Tristan Walker/Justin Snith sein Vertrauen. >br>