Innsbruck-Igls (pps) Angesichts der rekordverdächtigen Geschwindigkeiten auf der neuen Olympiabahn im kanadischen Whistler denkt der Präsident des Internationalen Rennrodel-Verbandes (FIL), Josef Fendt aus Berchtesgaden, an ein Geschwindigkeitslimit beim künftigen Bau von Kunsteisbahnen. „Wir haben zig Vorschriften in unserem Regelwerk – an die Höchstgeschwindigkeit haben wir bislang noch nicht gedacht“, erklärte Fendt vor Journalisten in Innsbruck-Igls.
Das Thema „Geschwindigkeitslimit“ beim Rennrodeln war während der Internationalen Trainingswoche (Mitte November) im „Whistler Sliding Center“, der Olympiabahn für die Winterspiele 2010 im kanadischen Vancouver, aktuell geworden. Auf der neuen Bahn waren Geschwindigkeiten von bis zu 149 Stundenkilometern in der Spitze gemessen worden. „Das ist nicht im Sinne unseres Weltverbandes und bereitet mir Sorgen“, sagte Fendt.
Der ehemalige Weltmeister verwies auf die umfangreichen Sicherheitsmaßnahmen seines Verbandes bereits im Vorfeld. So waren auf FIL-Initiative zwei zusätzliche Trainingstage angesetzt worden, um allen Athleten ein systematisches Training bieten zu können. Dabei wird sich die Bahn von den Athleten bei langsam ansteigenden Starthöhen regelrecht „erarbeitet“. Nach einer Analyse der Trainingswoche wird die FIL vom Organisationskomitee VANOC zudem eine Verbesserung beim Eisausbau verschiedener Ein- und Ausfahrten fordern.
Nach Angaben von Fendt habe es bei der Trainingswoche bei insgesamt 2500 Abfahrten 73 Stürze gegeben, dies entspreche einem Sturzanteil von drei Prozent. Das ist normal bei der Erprobung neuer Bahnen. Drei Athleten seien nach kurzer Behandlung im Krankenhaus wieder entlassen worden. Der zweimalige Olympiasieger Armin Zöggeler aus Italien meinte: „Die Bahn ist zu bewältigen. Ich sehe keine großen Probleme für uns Rodler.“
Kritik übte Fendt an den Planern der neuen Olympiabahn. „Wir sind immer davon ausgegangen, dass grundsätzlich die Höchstgeschwindigkeiten bei Tempo 135, 136 liegen. Mit einem so großen Sprung haben wir nicht gerechnet.“