Testbetrieb in Bludenz erfolgreich

ÖRV-Team beim Test in Bludenz

Bludenz (FIL) Die neue Kunsteisbahn in Bludenz (Österreich) wurde zum Saisonende ab 13. Februar 2021 erstmals im Testbetrieb vereist. In Zusammenarbeit der Mitglieder des Rodelclub Sparkasse Bludenz, eines erprobten Teams aus Imst von der Naturbahn sowie viele Helfer von Seiten des ÖRV (Österreichischer Rodel Verband) gemeinsam mit den erfahrenen Eismeistern Sepp, Didi und Markus wurde die neu gebaute Bahn vereist. Der Testbetrieb im Rennrodeln, Skeleton, und Zweierbob fand am Donnerstag, 18. Februar 2021 statt.

Österreichs Rennrodel-Nationalteam testete, unter der Leitung von Cheftrainer René Friedl, zuerst die frisch vereiste Bludenzer Kurzbahn. Neben den Lokalmatadoren Jonas und Yannik Müller sowie Thomas Steu starteten auch Hanna Prock, Lisa Schulte, Wolfgang Kindl, die Brüder David und Nico Gleirscher ihre Testläufe. Danach absolvierte Bob-Pilot Benjamin Maier mit seinem Vorarlberger Anschieber Kristian Huber Fahrten mit dem Zweierbob und Alexander Auer testete die Strecke auf dem Skeleton.
Die Gesamtkosten für den Eiskanal mit 700 Metern Lägen und sechs Kurven lagen am Ende bei rund acht Millionen Euro. Die neue Kunsteisbahn weist ein maximales Gefälle von 10,5 Prozent auf. Der Höhenunterschied beträgt 43,3 Meter wobei der Start auf 736,6 Metern Seehöhe liegt. Es gibt einen Rennrodel- und einen Bob- sowie Skeletonstart. 
Für die Bahnbaukommissionen von FIL und IBSF waren Markus Aschauer, Thomas Schwab und Giaccomo Daritz vor Ort zur Begutachtung der neuen Kunsteisbahn, die durchaus ihre Tücken hat, aber sich in einem super Zustand präsentierte. So gab es dann auch viel Lob  für die attraktive, neue Sportstätte in der eine Höchstgeschwindigkeit von 85 km/h erreicht wurde.

Bahn in Bludenz, Foto ÖRV

ÖRV-Präsident Markus Prock sagte: „Die ersten Testfahrten sind gut verlaufen. Die neue Bahn in Bludenz ist für den Nachwuchssport ein echter Gewinn. Unser Konzept beweist, dass mit der innovativen, von der Universität Innsbruck entwickelten Technologie in Fertigteil-Bauweise, auch preiswertere und nachhaltige Bahnen für alle Eiskanal-Sportarten gebaut werden können. Vor allem Ländern ohne Kunsteisbahn bietet dieses Konzept eine finanzierbare Variante für den Nachwuchssport. Ich denke, dass mit dieser neuen Technologie schon für rund 50 Millionen Euro in Zukunft auch neue Olympiabahnen gebaut werden können. Freilich ist für Olympische Spiele dann noch mehr an Infrastruktur wie größere Start- und Zielhäuser, Medien-Zentren und so weiter erforderlich“.

Das Bundesland Vorarlberg blickt auf eine große Rennrodel-Tradition zurück. Bis in die 1960er Jahre gab es eine  Kunstrodelbahn in Bludenz-Hinterplärsch. Die Bludenzer Rodler waren in der Vergangenheit nicht nur in Vorarlberg und Österreich spitze, sondern haben auch in der absoluten Weltelite mitgemischt. Weltcupsiege, Weltmeisterschaftsmedaillen und Olympiamedaillen wurden dabei eingefahren. Um an diese Tradition wieder anzuschließen, war es für den örtlichen Rodelclub und den Vorarlberger und Österreichischen Rodelverband wichtig, allen Nachwuchsklassen entsprechende Trainingsmöglichkeiten zur Verfügung zu stellen. Mit der neuen Anlage in Bludenz wird dies nun möglich.

Fotos: ÖRV/Eiskanal Bludenz