Toni Eggert/Sascha Benecken mit einer Demonstration alter Stärke

Whistler (RWH) Vor sechseinhalb Wochen noch auf dem Operationstisch, nun schon wieder ganz oben auf dem Siegerpodest: Toni Eggert, der Mitte Oktober nach einem offenen Wadenbeinbruch operiert worden war, gelang mit seinem Partner Sascha Benecken eine eindrucksvolle Demonstration alter Stärke. Die Titelverteidiger aus Deutschland feierten beim Viessmann-Weltcup im “Whistler Sliding Centre” den ersten Saisonsieg ihrer gemeinsamen Laufbahn. Auf Rang zwei kamen die Teamkollegen Robin Geueke/David Gamm noch vor den zweimaligen Olympiasiegern Tobias Wendl/Tobias Arlt, ebenfalls aus Deutschland, ins Ziel.
Beim deutschen Dreifach-Erfolg halfen allerdings Thomas Steu und Lorenz Koller aus Österreich kräftig mit. Die Olympia-Vierten lagen bei Halbzeit noch in Führung und fielen dann auf Rang vier zurück. Das Duo behielt aber dank den beiden Erfolgen beim Saisonauftakt auf der Heimbahn in Innsbruck-Igls mit 260 Punkten die Führung in der Gesamtwertung vor Eggert/Benecken (240) und den Russen Vladislav Yuzhakov/Iurii Prokhorov (191), die in Whistler auf Rang zehn ins Ziel kamen.
Im ersten Durchgang wurde der alte Bahnrekord von 38,542 Sekunden, aufgestellt von Wendl/Arlt bei den Weltmeisterschaften des Internationalen Rennrodelverbandes im Jahre 2013, zuerst von Geueke/Gamm (GER) auf 38,403 Sekunden verbessert, ehe die Titelverteidiger Eggert/Benecken die Bestmarke auf 38,386 Sekunden drückten. Doch dann setzten Steu/Koller als letzte Starter des ersten Durchgangs mit 38,351 Sekunden den finalen Schlusspunkt der Rekordjagd. Im zweiten Lauf holten sich dann Wendl/Arlt den Bahnrekord mit 38,292 Sekunden wieder zurück.
Stimmen
Toni Eggert (GER / Weltmeister 2017, Olympia-Dritter, dreimaliger Weltcup-Gesamtsieger)
„Vor sechseinhalb Wochen hatte ich mir das Wadenbein gebrochen. Normalerweise läuft man danach noch immer mit Gips herum. Dank den vielen Helfern können wir nun seit knapp drei Wochen wieder auf dem Schlitten sitzen. Das ist schon unglaublich, obwohl wir ehrlich sagen müssen, dass wir von dem Fehler von Steu/Koller im zweiten Lauf profitierten.“
Robin Geueke (GER / Deutscher Meister 2019 und WM-Dritter 2017)
“Wir sind mega zufrieden. Wir hatten schon beim Vorbereitungs-Lehrgang auf dieser Bahn gute Fahrten und konnten da Selbstvertrauen tanken. Innsbruck war schnell abgehakt, da waren wir mit Ausnahme der WM, als wir Dritte wurden, eigentlich immer schlecht.“
Tobias Wendl (GER / Olympiasieger Doppelsitzer 2014 und 2018, Olympiasieger Team-Staffel 2014 und 2018, dreimaliger Weltmeister Doppelsitzer, WM-Gold Sprint 2016 und 2017)
„Im ersten Lauf sind uns einige Fehler unterlaufen, der zweite Durchgang war dann besser. Unter dem Strich sind wir zufrieden. Wir sind auf dem richtigen Weg.“