Whistler (pps) Nach einem turbulenten Wochenende in Winterberg übersiedelt der Viessmann-Weltcup zu den beiden das Jahr 2013 abschließenden Veranstaltungen in Übersee. Die beiden Viessmann-Weltcups in Whistler (6./7. Dezember) und Park City (13./14. Dezember) stellen zudem das Ende der fünf Weltcups umfassenden Olympia-Qualifikation dar. Erst danach steht, wie die Quotenplätze für die Winterspiele im russischen Sochi (7. bis 23. Februar 2014) verteilt werden.

In Winterberg standen Chris Eißler das Glück und das Wetter als Paten beim Überraschung-Erfolg zur Seite. Der 20 Jahre alte Zwickauer nutzte bei der auf einen Lauf reduzierten Herren-Entscheidung die Gunst der Witterung, legte eine perfekte Fahrt mit niedriger Startnummer hin, und ging als Sieger aus seinem Premieren-Auftritt im Viessmann-Weltcup hervor. Ein Kunststück, das – abgesehen von den Auftakt-Siegern bei der Einführung des Weltcups vor 37 Jahren – wahrscheinlich unerreicht ist. Zur Belohnung darf der Silbermedaillengewinner der Junioren-EM 2013 in Oberhof nun in Nordamerika Weltcup-Luft schnuppern.

Darauf verzichten freiwillig Russlands größte Olympia-Hoffnungen. Tatiana Ivanova und Albert Demchenko, die 2012 jeweils WM-Silber gewannen und mit der Team-Staffel auch auf Platz zwei landeten, ziehen ein intensives Training auf der angehenden Olympiabahn im Sanki Sliding Center den beiden Viessmann-Weltcups auf den Olympiabahnen von 2010 (Vancouver) und 2002 (Salt Lake City) vor. Russlands schickt nach Übersee dennoch ein starkes Team, darunter auch Demchenkos Tochter Victoria, die zuletzt beim Junioren-Weltcup in Altenberg (GER) Rang zwei belegt hatte.

Bei den Damen eilt Natalie Geisenberger, die im vorolympischen Winter alles gewonnen hat, was es zu gewinnen gab, auch jetzt wieder von Sieg zu Sieg. Die 25-Jährige führt die Gesamtwertung überlegen an, hat die Olympia-Fahrkarte praktisch in der Tasche, bleibt trotz der zwangsläufig aufgebürdeten Favoriten-Würde aber dennoch erstaunlich locker. „Der Druck kommt mehr von außen, ich selbst mache mir den nicht.“

Entsprechend entspannt nahm Natalie Geisenberger dann ihren kapitalen Fehler beim Start der Team-Staffel hin, der ihrem Quartett den achten Sieg in Folge und den 16. insgesamt kostete. „Sorry Jungs.“ So war bei der 20. Auflage der Team-Staffel im Viessmann-Weltcup der Sieg der italienischen Mannschaft fällig, der dritte insgesamt übrigens. Ein Sieg ging bisher (Igls 2011/12) an die Vertretung Kanadas, die nach der Disqualifikation von Winterberg besonders motiviert die Team-Staffel auf der Heimbahn angehen wird.

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