Nach dem gestrigen Dreifacherfolg der italienischen Damen standen ihnen die Herren am heutigen Sonntag um nichts nach. Anton Blasbichler, der auch schon in Lungiarü-Campill ganz oben am Podest stand, führte die Phalanx an. Auf die Plätze zwei und drei reihten sich Florian Breitenberger und Martin Psenner. Eine Serie wie im Vorjahr, als Anton Blasbichler die ersten vier Saisonrennen für sich entscheiden konnte, mag der Südtiroler Gesamtweltcupsieger aber nicht prophezeien: „Ich fahre Rennen für Rennen und versuche immer, das beste zu geben. Würde ich versuchen meine Serie vom Vorjahr zu wiederholen, würde es wahrscheinlich gleich beim nächsten Rennen daneben gehen.“ Das Geheimnis des Erfolges sieht Blasbichler in der Ausgewogenheit der Mannschaft: „Es ist eine gute Mischung von jung und alt, wir trainieren gemeinsam, es herrscht ein gutes Klima und bei mir läuft es momentan nicht schlecht.“ Die durch das warme Wetter enorm schwierigen Bedingungen taten der Qualität des Rennens auf der Strecke, die durch eine Wette bei „Wetten dass“ im Jahre 2003 zu Fernsehruhm gelangt war, keinen Abbruch. Anton Blasbichler fand lobende Worte für die Veranstalter: „Die Bremslöcher in der Bahn machten das Rennen immer schwieriger, aber es waren faire Bedingungen für alle und die Bahnarbeiter haben ihr bestes gegeben.“
Ein kräftiges Lebenszeichen gab Florian Breitenberger von sich. Nachdem er zwei Saisonen eher im Mittelfeld zu finden gewesen war, katapultierte er sich heute auf den zweiten Rang. „Ich habe immer hart gearbeitet und war immer überzeugt, dass irgendwann wieder ein Podestplatz herausschauen würde. Die weichen Bedingungen hier liegen mir normalerweise zwar überhaupt nicht, da war ich noch nie gut, aber vielleicht habe ich heute davon profitiert, dass ich hier auch schon vor vier Jahren gefahren bin und da war es genauso weich.“
Den italienischen Dreifachsieg komplettierte Martin Psenner, der nach dem ersten Durchgang an vierter Stelle lag und dem mit vollem Risiko der Schritt aufs Stockerl gelang: „Ich hatte zwei kapitale Fehler im Mittelteil und wusste, jetzt muss ich die Zielkurve voll durchdrücken. Ich freue mich, dass das Gott sei Dank aufgegangen ist und ich bin vollauf zufrieden.“
Zufrieden mit seinem achten Platz war der deutsche Lokalmatador Marcus Grausam: „Ich habe mich mit dem zweiten Lauf noch um zwei Plätze verbessert, bin mit meiner Leistung, einem Top-10-Resultat zufrieden.“ Die italienische Überlegenheit schreibt er dem hervorragenden Material der derzeit dominierenden Nation zu: „An die Italiener kommt derzeit keiner heran, auch die Österreicher nicht. Wir sind momentan alle am Tüfteln.“
Ob die Suche nach optimalem Material schon Früchte gezeigt hat, wird sich bereits nächstes Wochenende zeigen. Der RED-BULL Weltcup wird ab Donnerstag mit einem Doppelweltcup in Oberperfuss (AUT) fortgesetzt.
Photo: Bernhard Kogler