USA-Rodellegende Gordy Sheer erkennt Parallelen zwischen seiner Olympiareise und dem heutigen Team

Gordy Sheer, USA Luge

Lake Placid (FIL/10.11.2025) Jeder Olympiazyklus bringt Veränderungen mit sich – neue Athleten steigen auf, während Routiniers Platz machen. Gordon „Gordy“ Sheer, Rodellegende der USA, kennt diesen Wandel nur zu gut. Als junger Athlet in den späten 1980er-Jahren erlebte er, wie Generationen kamen und gingen, nahm an drei Olympischen Spielen teil und beendete seine aktive Karriere im Jahr 2000.

Jetzt, da sich die nächste Generation auf Mailand-Cortina 2026 vorbereitet, sieht Sheer die Geschichte sich wiederholen.
„Wir haben mit Ashley, Emily, Summer, Tucker und Johnny nun die Routiniers im Team – aber auch sie waren einmal die jungen Wilden“, sagt Sheer, der zusammen mit Chris Thorpe bei den Olympischen Spielen 1998 in Nagano die erste US-Olympiamedaille im Rennrodeln (Silber) gewann. „Nach diesen Spielen wird es sicher einige Veränderungen geben. Neue Gesichter werden nachrücken und ihre Chance bekommen.“

Sheer gehörte zu jener Generation der 1990er-Jahre, die den US-Rodelsport von Außenseitern zu Medaillenkandidaten machte. Zufällig entdeckte er die Sportart während eines Familien-Skiurlaubs in Lake Placid – und wurde zusammen mit Thorpe Teil der damals noch kleinen, aber ambitionierten US-Rodelbewegung. Der historische Durchbruch mit Silber und Bronze in Nagano 1998 bedeutete einen Wendepunkt für das gesamte Programm.

Nach seinem Rücktritt blieb Sheer dem Sport treu. Heute arbeitet er als Marketing- und Sponsoringdirektor von USA Luge und sorgt dafür, dass die Athletinnen und Athleten die nötige Unterstützung erhalten. „Mit den besseren Ergebnissen kam auch mehr Engagement von den Sponsoren. Die Flut stieg – und alle Boote stiegen mit ihr“, erinnert er sich.

Mit derselben Leidenschaft wie einst auf der Bahn glaubt Sheer fest daran, dass die USA ihrem ersten Olympiagold so nah sind wie nie zuvor. „Ich könnte nicht aufgeregter sein. Wir haben in allen Disziplinen realistische Medaillenchancen“, sagt er. „Wenn alles passt – könnte das Gold werden.“

Drei Jahrzehnte nach seinem eigenen Olympiatriumph erkennt Sheer in der neuen Generation denselben Hunger, der ihn einst antrieb. Die Geschichte des US-Rodelsports – von seinem Silber in Nagano bis zu den Stars von Mailand-Cortina 2026 – gleitet mit voller Geschwindigkeit weiter.