Vielbeschäftigter Wolfgang Kindl zweimal auf dem Podest 

Wolfgang Kindl Oberhof II

Oberhof (FIL/18.02.2024) – Über mangelnde Beschäftigung kann sich Wolfgang Kindl generell im EBERSPÄCHER Rodel-Weltcup nicht beklagen. Schließlich startet der 35-jährige Österreicher seit dieser Saison im Einzel und mit Partner Thomas Steu im Doppel. Beim Sprint in Oberhof stand der Doppel-Weltmeister von 2017 allerdings vor einer besonderen Herausforderung: unmittelbar nach dem Einzelrennen stand das im Doppel an. "Es ist ja schon herausfordernd, in einer Disziplin vorne mitzufahren", sagte Teamkollege Jonas Müller, "aber Wolfi steht im Doppel und Einzel oben - mein größter Respekt." Im Sprint schaffte er als Dritter den Sprung aufs Podium. 0,033 Sekunden war er langsamer als Sieger Max Langenhan (33,562 Sekunden), der vor Einzelsieger Müller (0,024) siegte und damit seinen Vorsprung im Gesamtweltcup (840:664 Punkte) wieder ausbauen konnte. Kindl selbst spielte die zweifache Belastung herunter: "Das ist alles kein Problem, ich habe ja eh schon meinen Rennanzug an, deshalb kann ich schnell zum Start hochfahren und gemeinsam mit Thomas wieder runterfahren."

Dabei waren Steu/Kindl zwar nicht so erfolgreich wie bei ihrem Sieg am Samstag, aber auch Platz zwei ist ein herausragendes Ergebnis. "So erfolgreich war ich noch nie", jubelte Kindl, "an einem Tag gleich zweimal auf dem Podium zu stehen ist der Wahnsinn." 0,022 fehlten auf Hannes Orlamünder und Paul Gubitz, die sich mit ihrer Fahrt in 26,027 Sekunden ihren ersten Weltcupsieg sichern konnten. Dritte wurden ihre deutschen Teamkollegen Tobias Wendl/Tobias Arlt (0,096 Sekunden zurück). "Wir sind ordentlich runtergefahren", sagte Orlamünder, "aber die anderen haben uns durch ihre vielen Fehler schon auch unterstützt." 

Egle Kipp Oberhof II 2023/2024

Bei den Frauen gibt es keine Fahrerin, die sowohl Einzel als auch Doppel fährt. Aber die Geschwister Egle. Selina holte sich mit ihrer Partnerin Lara Kipp in 26,425 Sekunden den Sieg. "Der Sprint kommt uns sehr entgegen, weil der Start keine so große Bedeutung hat", sagte Egle. Auf Platz zwei kamen Dajana Eitberger und Saskia Schirmer, die Siegerinnen vom Vortag. Sie hatten 0,112 Sekunden Rückstand. Ganz knapp dahinter folgten Andrea Vötter und Marion Oberhofer (Italien/0,114). "Gestern wurden wir Zweite mit zwei Tausendstelsekunden Vorsprung, heute fehlen und zwei Tausendstelsekunden zu Platz zwei", sagte Vötter, "es ist sehr spannend, das macht großen Spaß."

Julia Taubitz Sprint Oberhof II

Für Madeleine Egle lief es im Sprint nicht wie gewohnt. Mit 0,372 Sekunden Rückstand auf Siegerin Julia Taubitz (Deutschland), deren Fahrt 25,864 Sekunden dauerte, kam sie nur auf den zwölften Platz. Dafür schaffte es Natalie Maag (Schweiz/0,094 Sekunden zurück) auf Platz zwei vor Anna Berreiter (Deutschland/0,150). "Ich mag den Sprint jetzt sehr nach Altenberg", sagte die Schweizerin. Bei den Weltmeisterschaften war sie ebenfalls Zweite geworden. Auch hinter ihrer Trainingskollegin Julia Taubitz. Die kam aus dem Jubeln gar nicht mehr raus: "Nach dem Jubiläumssieg jetzt noch den 26. Erfolg draufzusetzen ist der Wahnsinn."

Zum Abschluss der zwei Rodel-Wochen in Oberhof richtete Max Langenhan einen großen Dank an die Bahnmitarbeiter. "Mein größter Respekt, wie die das Eis bei diesen schwierigen Bedingungen immer wieder perfekt präpariert haben", sagte der Deutsche, "wir sind nur eine Zehntelsekunde über dem Bahnrekord geblieben."