Berchtesgaden (pps) Mit zahlreichen Neuerungen und altbekannten Favoriten startet der Viessmann Rennrodel-Weltcup am kommenden Wochenende (15./16. Novem-ber) im lettischen Sigulda in seine 27. Saison. Trotz der neu eingeführten Staffelung der Trainingsläufe nach Leistungsvermögen, der Qualifikationen für Herren, Damen und Doppelsitzer sowie der Abschaffung der Wartungspausen während der Renn-läufe zählen die Titelverteidiger Sylke Otto (Deutschland), Markus Kleinheinz (Öster-reich) und die Doppelsitzer Mark Grimmette/Brian Martin (USA) erneut zum Anwär-ter-Kreis auf die begehrte Trophäe. Neu im Weltcup eingeführt wird im Winter 2003/2004 zudem ein Mannschafts-Wettbewerb, der auf der WM-Bahn vom Februar dieses Jahres in Sigulda auch gleich seine Premiere feiert.
„Mit diesen Maßnahmen wollen wir die Dauer der Veranstaltungen verkürzen, für mehr Spannung sorgen und damit den Viessmann-Weltcup für Zuschauer und Medi-en noch attraktiver gestalten“, erklärte Josef Fendt (Deutschland), Präsident des In-ternationalen Rennrodel-Verbandes (FIL). Der erfolgreichste Rennrodler aller Zeiten, Georg Hackl aus Deutschland, begrüßte im Vorfeld der neuen Saison die Reformen: „Wenn das Programm gestrafft wird, halte ich dies für nicht schlecht.“ Als „Wermuts-tropfen“ bezeichnete der 37-Jährige die Reduzierung der Trainingsläufe für die lei-stungsstärksten Weltcup-Starter. Hackl: „Da habe ich in Zukunft zwar mehr Freizeit, aber weniger Gelegenheit zum Testen und Tüfteln.“
„Mir ist bewusst, dass diese Neuerungen auch Opfer für einige Sportler bedeuten. Aber eine gerechte Lösung für alle Beteiligten kann es nicht geben“, entgegnete Jo-sef Fendt. Vorerst ist eine Erprobungsphase bis zum Jahresende 2003 vorgesehen. „Ich bin aber davon überzeugt, dass wir diesen eingeschlagenen Weg fortsetzen werden. Wenn dieser Test nicht völlig fehlschlägt, werden wir unsere neue Kon-zeption durchziehen“, führte Fendt im aktuellen FIL-Pressedienst aus.
Trotz der Verkleinerung der Starterfelder auf 30 bei den Herren, 22 bei den Damen und 15 im Doppelsitzer erwarten die Experten rein sportlich keine grundlegenden Veränderungen. Zu den Favoriten zählen bei den Herren wie seit Jahren der vierma-lige Weltmeister Armin Zöggeler (Italien) und Altmeister Hackl. Bei den Damen kommt die größte Konkurrenz für Olympiasiegerin und Weltmeisterin Sylke Otto mit Silke Kraushaar, Olympiasiegerin 1998, aus dem eigenen Lager. Im Doppelsitzer wollen die Österreicher Wolfgang Linger/Andreas Linger und Tobias Schiegl/Markus Schiegl, die bei der WM in dieser Reihenfolge Gold und Silber gewannen, sowie die WM-Dritten und Olympiasieger Patric Leitner/Alexander Resch (Deutschland) im Kampf um die Weltcup-Gesamtwertung ein Wort mitsprechen.