Vötter/Oberhofer und Wendl/Arlt gewinnen EM in Sigulda

Sigulda (FIL/14.01.2023) Es sollten erneut lettische Doppel-Festspiele werden, aber da spielte die internationale Konkurrenz nicht mit. Andrea Vötter und Marion Oberhofer (ITA) und Tobias Wendl und Tobias Arlt (GER) gewannen den 5. EBERSPÄCHER Rodel-Weltcup der Saison und damit auch die Europameistertitel. Sie verwiesen jeweils ihre lettischen Konkurrenten Upite/Ozolina und Bots/Plume auf die Plätze. Insgesamt acht Damen- und 18 Herren-Doppel waren an diesem Samstag auf der Kunsteisbahn von Sigulda gestartet.
Mit plus vier Grad Außentemperatur und einsetzendem Regen herrschten diesmal komplett andere Wetter- und Eisbedingungen als in der Vorwoche. Die Gesamtweltcupführenden Andrea Vötter und Marion Oberhofer kamen im Rennen am besten mit den veränderten Bedingungen zurecht und fuhren Bestzeiten in beiden Läufen. Mit einer Gesamtzeit von 1.26.281 siegten sie deutlich vor den Lettinnen Anda Upite und Sanija Ozolina (+0,501 Sek.) und den amtierenden Weltmeisterinnen Jessica Degenhardt und Cheyenne Rosenthal (GER, +0,558 Sek.). Letzte Woche noch gestürzt landeten die Österreicherinnen Selina Egle und Lara Kipp (+0,560 Sek.) auf Platz vier. Die US-Amerikanerinnen Chevonne Forgan und Sophia Kirkby (+0,618 Sek.) verpassten mit Platz fünf diesmal das Podium.
In der erstmals im Damen-Doppel ausgetragenen Europameisterschaft gewinnen die Italienerinnen Vötter/Oberhofer die Goldmedaille, Silber geht an das lettische Duo Upite/Ozolina (LAT) und Bronze an Degenhardt/Rosenthal aus Deutschland. Anda Upite und Sanija Ozolina freuten sich zudem über U23 EM-Gold.
Spannendes Doppel-Rennen der Herren

Einmal mehr lieferten sich die Herren-Doppel ein spannendes Rennen. Die Top 3 lagen nach Lauf eins nur 35 Tausendstel auseinander. Nervenstark fuhren die Olympiasieger Wendl/Arlt mit Laufbestzeit von Platz drei noch nach vorn und siegten mit einer Gesamtzeit von 1.24.022 vor den Letten Bots/Plume (+0,0,062 Sek.) und Sevics-Mikelsevics/Krasts (+0,089 Sek.) Letzte Woche noch gestürzt landeten die Österreicher Gatt/Schöpf auf Platz vier, dicht gefolgt von den Weltcupführenden Eggert/Benecken, die sich nach Platz acht im ersten Lauf noch auf Platz fünf vorkämpften. Die Italiener Rieder/Rastner hatten im ersten Lauf mit 1.502 Sekunden einen neuen Startrekord aufgestellt und beendeten das Rennen auf dem zehnten Platz. Für Wendl/Arlt war es der 48. Weltcupsieg ihrer Karriere. Sie übernehmen damit auch die Führung im Gesamtweltcup.
In der parallel ausgetragenen EM-Wertung gewannen Wendl/Arlt ihren insgesamt vierten Titel. Mit vier Gold-, sechs Silber- und einer Bronzemedaille führen sie nun das EM-Ranking an. Nach zweimal EM-Bronze holten Bots/Plume erstmals die Silbermedaille. Ihre jungen Teamkollegen, die Junioren-Weltmeister von 2022 Mikelsevics/Krasts freuten sich über EM-Bronze.
Für einen besonders emotionalen Moment sorgte die Verabschiedung der Sics-Brüder. Angefeuert von Familie und Freunden fuhren sie als Vorläufer ein letztes Mal gemeinsam den Eiskanal hinunter. Im Doppelsitzer gewannen sie bei den Olympischen Winterspielen 2010 in Vancouver die Silbermedaille und 2014 in Sochi die Bronzemedaille sowie Bronze mit der Team-Staffel. Beide bleiben dem Rodelsport erhalten. Während Andris Sics seit dieser Saison für die FIL als Technischer Direktor arbeitet, ist sein älterer Bruder Juris ist als Trainer beim italienischen Verband tätig.
Stimmen:

Andrea Vötter (ITA): „Die zweite Woche lief viel besser, aber die Bedingungen waren auch langsamer. Wir konnten heute zwei tolle Läufe zeigen und freuen uns auch riesig über den EM-Titel. Das Rennen heute war, glaube ich, das Beste, was wir bisher gezeigt haben. Unser Doppel-Experiment läuft wirklich richtig gut.“
Anda Upite (LAT): „Für uns ist der zweite Platz ein sehr gutes Resultat, auch wenn wir letzte Woche noch gewonnen haben. Man darf nicht vergessen, dass es erst unser dritter Weltcup ist. Die Bahn hier ist wirklich schwierig, wir haben kleine Fehler gemacht und sind wirklich sehr glücklich mit dem Ergebnis.“
Tobias Arlt (GER): „Es ist ein Traum hier vor dieser begeisterten Kulisse zu fahren. Endlich sind wieder Zuschauer vor Ort. Wir fahren hier in Sigulda unglaublich gerne und kommen auch gut zurecht. Hier die Gesamtweltcupführung zu übernehmen und den vierten EM-Titel zu gewinnen, ist einfach nur großartig.“
Roberts Plume: „Für uns ist es nach zweimal Bronze und jetzt Silber ein Medaillen-Triple bei der EM. Wir freuen uns, dass wir mittlerweile so konstant erfolgreich sind. Wir sind trotzdem traurig, dass wir den Titel nicht gewinnen konnten, weil wir wissen, dass wir es draufhaben. Die Stimmung hier an der Bahn ist einfach großartig. Dieses Gefühl hier zuhause ist einfach besonders.“
Die Ergebnisse des 5. EBERSPÄCHER Weltcups der Saison 2022/23 gibt es unter folgendem Link: https://www.fil-luge.org/de/ergebnisse/eberspaecher-weltcup-23