Vor-Homologierung des Cortina Schlittensport-Zentrums erfolgreich

Cortina d'Ampezzo (FIL/29.03.2025) Vom 25. bis 29. März 2025 wurde die neue Olympiabahn für Mailand-Cortina 2026 erstmals von 60 internationalen Rodlern, Bob- und Skeleton-Athletinnen und Athleten getestet. 18 Rennrodler aus neun Nationen absolvierten etwa 180 Abfahrten auf der 1.730 Meter langen Bahn mit 16 Kurven.
Diese Testläufe bildeten einen wichtigen Meilenstein, da Bahn-Experten des Internationalen Bob- und Skeletonverbands (IBSF) und des Internationalen Rodelverbands (FIL) zusammen mit Athleten und Trainern die Bahn zum ersten Mal inspizieren und testen konnten.
FIL-Präsident Einars Fogelis schloss die so genannte Vor-Homologierung mit den Worten: „Im Namen der FIL freuen wir uns, berichten zu können, dass die Pre-Homologierung für die rekonstruierte Bahn in Cortina erfolgreich abgeschlossen wurde. Dies ist ein wichtiger Meilenstein in Bezug auf die Sicherheitsaspekte der Bahn. Nun gehen wir in die nächste Phase der Vorbereitung, um mit MiCo und SiMiCo zusammenzuarbeiten, damit unsere Athleten an diesem atemberaubenden Austragungsort um olympische Medaillen kämpfen können. Ich möchte unseren Athleten und Trainern für die hervorragende Teamarbeit danken.“
„Wir haben den Abschluss der Vor-Homologierung vor Ort in Cortina miterlebt und sind sehr zufrieden, dass der Prozess sogar besser war, als wir erwartet hatten. Die vielfältige Gruppe von Athleten und Trainern aus verschiedenen Ländern hat die neu rekonstruierte Bahn auf die Probe gestellt und wir waren sehr zufrieden damit. Die Athleten können es kaum erwarten, im kommenden Februar bei den Olympischen Winterspielen anzutreten. Ein großes Lob geht an SiMiCo, die den Bau unter Einhaltung eines engen Zeitplans beschleunigt haben, um die Bahn für die Vor-Homologierung vorzubereiten, sowie an die All-Star-Bahnmannschaft, die Tag und Nacht daran gearbeitet hat, die Bahn zu vereisen und sie während des gesamten Prozesses vorzubereiten und zu warten. Wir sehen uns im Februar 2026 in Cortina!“, sagte FIL-Generalsekretär Dwight Bell.
„Wir sind mit den Tests auf der Rennrodelbahn in Cortina äußerst zufrieden. Die Tests wurden mit Athleten und Trainern aus elf Ländern aus Europa, Asien und Nordamerika in 178 Läufen durchgeführt. Die Bahn war gut vorbereitet und wurde täglich verbessert, sodass die bisher erreichten Endgeschwindigkeiten den Konstruktionsspezifikationen entsprachen. Die FIL ist allen Beteiligten, die diese Vor-Homologierung möglich und erfolgreich gemacht haben, sehr dankbar und freut sich auf die nächste Phase und die Fertigstellung der Bahninfrastruktur sowie auf unsere Rückkehr im Oktober zum Training und zum Testevent im November. Wir freuen uns, Teil des Erbes des Schlittensports in der historischen Stadt Cortina zu sein, die im kommenden Februar mit Sicherheit spektakuläre Olympische Spiele erleben wird“, berichtete Claire delNegro, Vizepräsidentin für Sport der FIL.
„Mit der neuen Eisbahn in Cortina haben die Verantwortlichen in Italien in kurzer Zeit etwas Bedeutendes erreicht. Nachdem die Entscheidung für die Bahn gefallen war, haben die Bauleiter richtig Gas gegeben und Unglaubliches geleistet. Die Vor-Homologierung ist hervorragend verlaufen. Wir haben noch nie zuvor eine Pre-Homologierung mit rund 180 Läufen aus allen Starthöhen und auch auf schnellem Eis ohne Sturz durchgeführt. Das hat es noch nie gegeben“, fasste Markus Aschauer, Vorsitzender der FIL-Bahnbaukommission, zusammen.
Weltmeister Max Langenhan (GER) zeigte sich von der neuen Bahn in Cortina beeindruckt: „Es ist unglaublich, was die Italiener hier in so kurzer Zeit auf die Beine gestellt haben, auf einem Niveau, das seinesgleichen sucht. Das hätte ich nie gedacht. Ich bin mit eher geringen Erwartungen angereist, weil so viel drum herum los war. Aber wenn man hier die Energie sieht – die Verantwortlichen machen wirklich alles dafür - und diesen Spirit kann man wahrscheinlich bei Olympia erwarten. Das ist fantastisch. Normalerweise gibt es am Anfang Probleme. Wenn eine Bahn zum ersten Mal vereist wird, ist sie meist richtig holprig, aber hier sind alle runtergefahren, ohne auch nur die Bande zu berühren.“

Auch die Weltmeisterin von 2024, Lisa Schulte aus Österreich zeigt sich beeindruckt vom neuen Schlittensport-Zentrum in Cortina. „Der Damenstart ist lange und gerade, hat eine Neigung von 25 Grad und erinnert mich persönlich ein wenig an Igls. Der obere Bahnbereich ist eher flach, beinhaltet aber einige technische Schwierigkeiten, wie beispielsweise die Ausfahrt aus der Kurve vier. Ab der Kurve neun ist mehr Gefälle und somit auch mehr Speed drinnen, die großen und langgezogenen Kurven im unteren Bahnbereich sind sehr cool, hier kann man den Schlitten richtig gut laufen lassen. Nach der Ausfahrt aus der Kurve elf ist der erste Tiefpunkt der Bahn erreicht, es geht dann kurz flach dahin, anschließend folgt mit der Schikane in der 12/13 die erste von zwei Bergauf-Passagen. Unterm Strich ist es eine sehr lässige Bahn, die nur schwer mit anderen Eiskanälen vergleichbar ist. Dem Start wird schon eine gewisse Bedeutung zukommen, rodlerisch ist jedenfalls alles sehr gut umzusetzen. Die Kunst wird sein voll auf Zug zu bleiben und das Geschwindigkeitspotential bestmöglich auszuschöpfen“, so die 24-jährige Tirolerin, die den Gesamtweltcup 2024/2025 auf Rang drei beenden konnte.
„Ich möchte allen danken, die diese großartige Arbeit geleistet und es möglich gemacht haben, dass wir die Testläufe hier in Cortina durchführen konnten. Alle Beteiligten, besonders die Bahnarbeiter, haben einen großartigen Job gemacht. Wir sind sehr glücklich, hier in Cortina zu sein. Die Bahn ist sehr schön, die Eisbedingungen waren wirklich gut“, sagte die rumänische Doppelsitzer-Athletin Raluca Stramaturaru und ihre Partnerin Carmen Manolescu fügte hinzu: „Am Ende der vorolympischen Saison fühlte sich die Woche in Cortina ein bisschen wie Urlaub an. Es war fantastisch. Das italienische Essen ist mein Lieblingsessen, die Bahn ist interessant, aber nicht gefährlich, und die Landschaft in den italienischen Alpen bei Sonnenschein war atemberaubend.“

Fabio Saldini, Regierungsbeauftragter und CEO der Infrastrukturgesellschaft Mailand-Cortina 2026 (SiMiCo), erklärte zum Abschluss der Vor-Homologierung: „Die größte Genugtuung dieser Tage waren die Blicke der Athleten, die die Begeisterung und Energie beim Testen dieser Bahn, die man als die schönste der Welt bezeichnen kann, vermittelten. Dies spiegelte die Gefühle aller Arbeiter und Männer und Frauen wider, die das Ergebnis ihrer außergewöhnlichen Arbeit mit eigenen Augen sahen. Mit großem Stolz haben wir das positive Urteil der Verbände begrüßt, das uns zufriedenstellt und uns dazu anspornt, noch härter und engagierter zu arbeiten, um diese Arbeit, die bereits zum Symbol der Olympischen Spiele Mailand-Cortina 2026 geworden ist, wie geplant abzuschließen.“
Darüber hinaus wählte das Internationale Olympische Komitee im Januar die italienischen Alpen als Austragungsort der nächsten Olympischen Jugend-Winterspiele 2028 und kehrte damit zu einigen der legendären Sportstätten zurück, die für die Olympischen Winterspiele Mailand-Cortina 2026 genutzt werden, darunter das Cortina Sliding Centre für Rodeln, Bob und Skeleton.
Die Fertigstellung der Überdachung und aller Einrichtungen neben der Bahn ist für den 5. November 2025 geplant, mit anschließender Homologierung und Übergabe an die Fondazione Milano Cortina 2026. Weitere Fakten und Zahlen, bereitgestellt vom Bauunternehmen SiMiCo, findet man hier.
Fotos: Josef Plaickner