Cesana Pariol (pps) Italiens Armin Zöggeler, vor vier Jahren in Salt Lake City erstmals Olympiasieger, wird nicht müde, die lange Liste seiner Konkurrenten aufzuzählen. Sein Vorgänger Georg Hackl, der drei Mal Gold hintereinander (1992, 1994 und 2998) und davor und danach noch zwei Mal Silber gewann, nennt sich selbst nach Verletzungs- und Krankheitsproblemen nur einen „Außenseiter“. Hackls Landsmann David Möller, 2004 Weltmeister und im Vorjahr immerhin WM-Dritter, spricht öffentlich nur ganz leise vage von einer Medaille.

Nur der Russe Albert Demtschenko, der gerade mit EM-Gold seinen ersten Titel gewann, freundet sich mit der Favoritenrolle vor der Entscheidung im Herreneinsitzer (11. Februar 1. und 2. Lauf / Start: 16.00 Uhr und 12. Februar 3. und 4. Lauf / Start 16.00 Uhr)) bei den 20. Olympischen Winterspielen 2006 in Turin an. Den Kapriolen vom Königssee und Igls zum Trotz, die ihn einen Platz in der gesetzten Gruppe der zwölf Besten kosteten, will Demtschenko seinen risikoreichen Stil nicht ändern. „Das gehört zu mir“, sagt Demtschenko, den auch die vier Läufe bei Olympia nicht schrecken können. „Das sind noch nur zwei Weltcup-Rennen an zwei Tagen hintereinander.“

Neben Demtschenko, Zöggeler und den beiden Deutschen zählt noch der Amerikaner Tony Benshoof zum engeren Kreis der Medaillenkandidaten. Zu Buche stehen bei dem 31-Jährigen diverse zweite Plätze, aber noch kein Weltcup-Sieg. Benshoof: „Ich wäre eigentlich jetzt mal an der Reihe.“
Mit einer Medaillen liebäugeln dürfen auch Zöggelers Landsmann Reinhold Rainer wegen des Heimvorteils, der unberechenbare Lette Martins Rubenis, der schon zwei WM-Medaillen (2003 Silber und 2004 Bronze) gewann, sowie der Deutsche Jan Eichhorn, den sein erster Weltcup-Erfolg beim Finale in Oberhof beflügeln könnte.