Hüfners 25. Sieg - Zöggelers 50. Erfolg - 100. deutscher Damensieg
Park City (pps) Als Saison der Jubiläen entpuppte sich der vorweihnachtliche Teil des nach-olympischen Winters im Viessmann-Rennrodel-Weltcup. Dabei war die gerade eben erst für 2,5 Millionen Euro modernisierte Bobbahn Winterberg Hochsauerland gleich zwei Mal der Schauplatz für bislang einmalige Erfolge. Erst feierte der Italiener Armin Zöggeler ein goldenes Jubiläum, als er beim Viessmann-Weltcup seinen 50. Einzelsieg feiern konnte. Genau einen Monat vor seinem 37. Geburtstag am 4. Januar 2011 gelang dem zweimaligen Olympiasieger diese Bestleistung.
„Der alte Mann ist einfach schneller“, zollte der im Hochsauerland zweitplatzierte Olympia-Zweite David Möller (GER) seinen Respekt vor dem fünfmaligen Weltmeister, der noch lange nicht ans Aufhören denkt und eventuell auch noch bis zu den Olympischen Winterspielen 2014 im russischen Sochi mit der Konkurrenz Schlitten fahren will. In Calgary und Park City ließ Zöggeler die Siege Nummer 51 und 52 folgen. Als überlegener Spitzenreiter der Gesamtwertung im Viessmann-Weltcup geht der Südtiroler nach den vier Stationen in Innsbruck-Igls (AUT), Winterberg (GER), Calgary (KAN) und Park City (USA) ins Neue Jahr.
Am 5. Dezember, also einen Tag nach dem Zöggeler-Festtag, hatten auch die deutschen Rennrodlerinnen Grund zur Freude. Olympiasiegerin Tatjana Hüfner wurde die Ehre zuteil, für den 100. Sieg der deutschen Rennrodlerinnen in Folge beim Viessmann-Weltcup zu sorgen. „Das war schon etwas Besonderes“, gestand die zweimalige Weltmeisterin nach dem historischen Erfolg. „Ich habe versucht, das vor dem Rennen auszublenden. Man darf aber nicht vergessen, dass an den 100 Siegen auch Andere beteiligt waren.“
Die längste Siegesserie der Welt begann am 6. Dezember 1997 in Innsbruck-Igls mit dem ersten Weltcup-Erfolg von Barbara Niedernhuber. Die zweimalige Olympia-Zweite steuerte danach noch vier weitere Siege bei. Den Löwenanteil trägt mit 33 Siegen Silke Kraushaar-Pielach, gefolgt von Sylke Otto mit 29 Erfolgen. „Jede Serie geht einmal zu Ende, aber wir werden versuchen, das so lange wie möglich hinauszuzögern“, kündigte Tatjana Hüfner an, die Winterberg ihren persönlichen 23. Sieg beitrug.
Beteiligt an diesem kleinen Kapitel Rennrodel-Geschichte waren auch noch die aktuelle Olympia-Dritte Natalie Geisenberger mit sechs Siegen, Sonja Wiedemann, die Weltmeisterin von 1999, steuerte drei Erfolge bei. Anke Wischnewski konnte sich einmal in die Siegerliste eintragen.
Doch damit waren für Tatjana Hüfner die Festtage noch lange nicht vorbei. In Calgary und Park City gelangen der 27-Jährigen die Siege Nummer 24 und 25. Damit rückt sie in der Rangliste der Einzelsiege immer näher an Spitzenreiterin Sylke Otto (37 Siege) heran. Doch Hochrechnungen, wann sie ihre einstige Teamkollegin als Rekordsiegerin ablösen wird, lehnt Tatjana Hüfner kategorisch ab: „Statistiken bedeuten mir nichts. Ich kann doch jetzt noch nicht an den 37. Sieg denken. Ich denke immer nur von Woche zu Woche.“