Thomas Kammerlander (AUT) setzt in den Sommermonaten gerne Ausrufezeichen auf den höchsten Bergen Europas. Im Vorjahr bezwang der amtierende Weltmeister im Rennrodeln auf Naturbahn den Mont Blanc, den mit 4807 Metern höchsten Gipfel des Kontinents. Jetzt feierte der 32-Jährige den nächsten Gipfelsieg – mit einem prominenten Seilpartner.

Thomas Kammerlander Monte Rosa

Unterwegs im Monte-Rosa-Massiv

Thomas Kammerlander Monte Rosa

Der frühe Vogel fängt bekanntlich den Wurm, und so ist die illustre Truppe mit Thomas Kammerlander, Gerald Kammerlander (Weltmeister Einsitzer Naturbahn 2011/Sportdirektor Naturbahn ÖRV), Andreas Linger (Olympiasieger Doppelsitzer Kunstbahn 2006/2010) und Helmut Ruetz (Weltmeister Doppelsitzer Naturbahn 1998/Generalsekretär ÖRV) Anfang August um 2 Uhr nachts in Umhausen (AUT) in Richtung Italien gestartet. Im Bergdorf Alagna Valsesia im Piemont angekommen ging es für das Quartett sogleich hinauf zur Capanna Gnifetti (3647m) auf der Südseite des Monte-Rosa-Massivs. Nach der Übernachtung folgte ab 5.15 Uhr in einem achtstündigen Marsch die Überschreitung folgender Gipfel: Vincent-Pyramide 4215m, Balmenhorn 4167m, Corno Nero 4321m, Ludwigshöhe 4341m, Parrotspitze 4432m, Signalkuppe 4554m und Zumsteinspitze 4563m im Grenzgebiet zwischen Italien und der Schweiz. „Ich war bereits 2018 zum Bergsteigen im Monte-Rosa-Gebiet, damals bestiegen mein Bruder Gerald und ich den höchsten Punkt, die Dufourspitze (4634m). Jetzt haben wir die restlichen Gipfel des Gebirgsmassivs nachgeholt“, erklärt ein sichtlich gut gelaunter Thomas Kammerlander nach der hochalpinen Tour. Während die „Kammis“ bereits im Vorjahr auf dem „Dach Europas“ standen, waren es für Linger und Ruez die ersten 4000er. 

Thomas Kammerlander Monte Rosa

(v.l.) Thomas Kammerlander, Andreas Linger, Gerald Kammerlander und im Vordergrund Helmut Ruetz

Übernachtet wurde schließlich in der Capanna Regina Margherita auf einer Höhe von 4454 Metern, ehe es nach dem obligatorischen Cappuccino zurück ins Tal nach Alagna Valsesia ging. Die 1893 zu Ehren von Königin Margherita von Savoyen eröffnete Schutzhütte ist die höchstgelegene Schutzhütte Europas und beherbergt zugleich die höchstgelegene Wetterstation Europas. „Seit einigen Jahren besteige ich jeden Sommer einen 4000er, mit dieser wunderschönen Tour wurde diese Tradition fortgesetzt. Für mich ist es zudem ein super Höhentraining als Vorbereitung für den Winter“, betont Thomas Kammerlander, der im Februar 2023 in Vatra Dornei (ROU) seine Goldmedaille von der Heim-WM 2021 in Umhausen (AUT) verteidigen will.