Whistler (pps) Trotz einiger Stürze darf die Internationale Trainingswoche für die Olympischen Winterspiele 2010 im kanadischen Vancouver (12. bis 28. Februar) im „Whistler Sliding Center“ als gelungen bezeichnet werden. 156 Rennrodler aus insgesamt 27 Nationen probten bis zum Sonntag (15. November) auf der Hochgeschwindigkeitsbahn in den Blackcomb Mountains den olympischen Ernstfall. Wichtigste Erkenntnis für die Organisatoren: Das „Whistler Sliding Center“ ist knapp drei Monate vor der Eröffnungsfeier am 12. Februar bestens gerüstet.
Dies kann auf Grund der Trainingseindrücke mit Fug und Recht auch von der Mannschaft des Gastgebers behauptet werden. Aus dem sichtlich verbesserten Team von Kanadas Chefcoach Wolfgang Staudinger, der mit Steffen Skel und Robert Fegg zwei weitere Trainer aus Deutschland an seiner Seite hat, ragten die WM-Vierte Alex Gough sowie Sam Edney mit glänzenden Trainingszeiten heraus. Bei der österreichischen Mannschaft hinterließ überraschend Manuel Pfister, jüngerer Bruder des WM-Dritten Daniel Pfister, einen starken Eindruck. Mit ihren Zeiten überzeugten auch Andreas Linger/Wolfgang Linger, 2006 Doppel-Olympiasieger in Turin.
Im US-Team stellte Erin Hamlin nachhaltig unter Beweis, dass mit der aktuellen Weltmeisterin auch im Olympia-Winter wieder zu rechnen ist. Tony Benshoof, 2006 Olympiavierter von Turin und im Vorjahr durch eine Bandscheiben-Operation behindert, knüpfte an frühere Leistungen an. Gut gerüstet für Olympia zeigten sich auch der Russe Albert Demtschenko, Olympia-Zweiter 2006, sowie der zweimalige Olympiasieger Armin Zöggeler, der den Leistungsvergleich innerhalb der italienischen Mannschaft anführte.
Im deutschen Team demonstrierten der zweimalige Weltmeister Felix Loch und David Möller, der auch schon zwei WM-Goldmedaillen sein Eigen nennt und im Februar 2009 in Whistler das Finale im Viessmann-Weltcup gewann, ihre Vormachtstellung. Souverän traten die dreimaligen Weltmeister und Olympia-Zweiten André Florschütz/Torsten Wustlich im Doppel auf, die beide internen Selektionen als Sieger beendeten. Bei den Herren gewannen je einmal David Möller und Andi Langenhan. Bei den Damen siegte in beiden Ausscheidungen die zweimalige Weltmeisterin Tatjana Hüfner vor der überraschend starken Anke Wischnewski.
Die zweimalige Vize-Weltmeisterin Natalie Geisenberger musste nach einem Sturz am Samstag, bei dem sie einen Außenbandabriss im rechten Sprunggelenk erlitt, auf das abschließende Qualifikationsrennen verzichten. Ihr Start beim Viessmann-Weltcup am kommenden Samstag in Calgary ist laut Bundestrainer Loch aber nicht in Frage gestellt.