Wie im Weltcup: Max Langenhan fährt auch bei der WM in Altenberg souverän

Herren Podium, Altenberg 2024

Altenberg (FIL/27.01.2024) Weltcup-Dominator Max Langenhan hat bei den 52. FIL Rodel Weltmeisterschaften in Altenberg seinen ersten WM-Einzeltitel eingefahren. Mit Bestzeiten in 53,943 beziehungsweise 53,870 Sekunden. Ergibt addiert eine Endzeit von 1:47,813 Minuten. Obwohl sein souveräner Vorsprung von einer Dreiviertelsekunde es nicht vermuten lässt, war es eine spannende Entscheidung. Durch besondere Umstände.

Bei den Titelkämpfen im vergangenen Jahr in Oberhof hatte sich der 24 Jahre alte Deutsche noch Silber geholt. So wie am Vortag in Altenberg im Sprint. "Max ist mit seinem riesigen Vorsprung sensationell", freute sich Bundestrainer Norbert Loch, "ich bin vorsichtig mit Superlativen aber im zweiten Lauf ist er gefahren wie ein kleiner Herrgott." Der neue Titelträger jubelte: "Es ist unglaublich. Vor dem zweiten Lauf war ich unsicher, weil die anderen Jungs schon alle Federn gelassen hatten, ich dachte mir, jetzt muss ein perfekter Lauf kommen. Dass es so gekommen ist, darüber bin ich superhappy."

Max und Felix, Altenberg 2024

Während Langenhan unbeirrt seine Linie durch den schwierigen Altenberger Eiskanal runterbrachte, hatten seine unmittelbaren Konkurrenten nach dem ersten Durchgang ihre Schwierigkeiten. Sprint-Weltmeister David Gleirscher (Österreich) fiel von Platz zwei auf die siebte Position (1,111 Sekunden Rückstand) zurück. „Für David tut es mir leid, weil er dasselbe Potential hat", fand Sieger Langenhan tröstende Worte. Noch heftiger erwischte es Dominik Fischnaller. Der Italiener lag als Dritter aussichtsreich auf Medaillenkurs, doch ein Beinahesturz kostete ihn viel Zeit und eine bessere Platzierung als Rang 18 mit 4,761 Sekunden Rückstand.

Nico Gleirscher, Altenberg 2024

Für David Gleirscher sprang sein Bruder Nico in die Bresche. Nach der viertschnellsten Fahrt in Durchgang eins ließ der 24-jährige Tiroler die drittschnellste Fahrt folgen - Silber mit 0,761 Sekunden Rückstand. Und damit seine erste WM-Medaille. „Es motiviert dich einfach, wenn du siehst, dass die Zeittafel auf grün ist", erzählte Gleirscher von seiner Fahrt.

Besser war in Durchgang zwei noch Felix Loch. Nach drei medaillenlosen Jahren in einem WM-Einzelrennen sicherte sich der 14-fache Weltmeister Bronze. Sein Abstand: 0,817 Sekunden. „Vor dem Lauf habe ich gesagt, dass ich voll angreifen werde", sagte Loch, „Vierter oder Fünfter wollte ich nicht wieder werden. Dass es dann auch so funktioniert hat, ist natürlich der Hammer." Applaus gab's für diese Leistung von Bundestrainer Norbert Loch: „Felix hat heute den dritten Platz verdient. Es ist ein schöner Erfolg für ihn." Mit dieser WM-Bronzemedaille zieht Loch gleich mit dem Führenden der WM-Rangliste der Rodler aller Zeiten. Armin Zöggeler hat ebenso sechs Gold, drei Silber- und eine Bronzemedaille bei Rodel-Weltmeisterschaften im Einzel gewonnen.

Alex Ferlazzo, Altenberg 2024

Knapp das Podest verpasst hat Tucker West. Dem US-Amerikaner fehlten 65 Tausendstelsekunden auf Loch und 0,882 Sekunden auf Sieger Langenhan. Riesig gefreut hat sich der Australier Alexander Ferlazzo über seinen fünften Platz (0,992 Sekunden zurück). Die beste WM-Platzierung eines Australiers, der mit dem kanadischen Team unter Chefcoach Robert Fegg trainiert.

Neben Max Langenhan gab's in diesem Rennen noch eine zweite Goldmedaille für das deutsche Team. Timon Grancagnolo gewann die U-23-Wertung in 1:49,136 Minuten. Nur eine Tausendstelsekunde langsamer war der Lette Gints Berzins. Auf Platz drei mit 0,619 Sekunden Rückstand auf Grancagnolo: Alex Gufler (Italien).