Thomas Steu und Lorenz Koller: Dritte Kraft im Doppelsitzer-Geschehen

Steu-Koller

Winterberg (RWH) „U23“-Weltmeister waren sie schon, nun wollen Thomas Steu und Lorenz Koller (Foto, links)  auch Weltmeister werden. „Auf alle Fälle“ sei es das Ziel, sagt Thomas Steu. Und Lorenz Koller ergänzt: „Am besten schon gleich jetzt in Winterberg.“ Dort im Hochsauerland stehen die 48. Weltmeisterschaften des Internationalen Rennrodelverbandes (FIL) auf dem Programm, die Entscheidung im Doppelsitzer fällt am 26. Januar 2019. Und Steu/Koller zählen als zweimalige Saisonsieger (Innsbruck-Igls und Sprint Innsbruck-Igls) zum engsten Favoriten-Kreis.

Das österreichische Duo etablierte sich im Jahr eins nach Peter Penz/Georg Fischler, die bei Olympia in PyeongChang Silber gewonnen hatten, als dritte Kraft im Doppelsitzer neben den deutschen Dauerduellanten Tobias Wendl/Tobias Arlt, ihres Zeichens 2014 und 2018 Olympiasieger, und den Weltmeistern Toni Eggert/Sascha Benecken. Mit drei Ausnahmen – in Whistler (CAN), in Lake Placid (USA) und in Sigulda (LA) stand die Kombination mit Vertretern aus zwei österreichischen Bundesländern immer auf dem Siegerpodest.

Zusammengekommen waren der Vorarlberger Steu und der Tiroler Koller unmittelbar vor den Olympischen Jugendspielen 2012 in Innsbruck. „Damals“, erinnert sich Lorenz Koller, „brauchte der Verband ein Doppel. Und weil die körperlichen Voraussetzungen stimmen, kamen wir zusammen.“ Auf Anhieb sprang im Team-Staffel-Wettbewerb Bronze heraus. Bei Olympia in PyeongChang war es schon Rang vier, wie im Jahr davor bei der Heim-WM am Fuße des Patscherkofels. 2017 zählte das Duo zur österreichischen Team-Staffel, die EM-Silber am Königssee gewann.

Steu/Koller knüpfen nahtlos an die österreichische Doppelsitzer-Tradition an, die einst von Josef Feistmantl/Manfred Stengl, den Olympiasiegern von 1964, begründet wurde. Später setzten die Schiegl-Cousins Tobias und Markus als zweimalige Weltmeister, die Linger-Brüder Andreas und Wolfgang als zweimalige Olympiasieger (2006 und 2010) und die Olympia-Zweiten von PyeongChang, Peter Penz/Georg Fischler, die rot-weiß-rote Herrlichkeit im Doppelsitzer fort. Nun beleben Steu/Koller das Doppelsitzer-Geschehen und machen den deutschen Duos das Siegen schwer.

Der Aufschwung bei der Talfahrt kam vor Saisonbeginn in Gestalt eines neuen Schlittens, der eigentlich ein alter war. Teile des Geräts von Penz/Fischler fanden eine Weiterverwertung im Schlitten von Österreichs neuem Vorzeige-Duo. „Damit kommen wir super zurecht und können unser Potential bestens abrufen“, lautet die Begründung der beiden Heeressportler für die sichtbare Verbesserung gegenüber den Vorjahren. Die Fortsetzung der Erfolgsgeschichte kann gerne schon in Winterberg geschrieben werden.