Deutschnofen (ck) - Vier Siege in vier Rennen lautet die Bilanz von Patrick Pigneter (ITA), doch seine Motivation zu siegen lässt nicht nach: „Jetzt versuche ich, alle sechs Rennen zu gewinnen, mal sehen, ob das geht. Der Reiz zu gewinnen ist immer der gleiche, man muss alles geben, um ganz oben zu stehen. Besonders auf einer relativ kurzen Bahn wie hier darf man sich nicht den kleinsten Fehler erlauben“, sagte der Südtiroler, dem nun sein siebter Sieg im Gesamtweltcup nur noch rechnerisch zu nehmen ist. Sein schärfster Konkurrent kommt aus den eigenen Reihen: Hannes Clara feierte seinen dritten zweiten Platz in Folge und befindet sich in Topform. Sein Ziel ist klar definiert: „Einmal den Patrick schlagen“, fügt aber an: „Ich bin voll zufrieden mit meiner Leistung hier. Besonders nach meinem Trainingssturz am Freitag ist der zweite Platz eine Bestätigung, dass die Form passt. Mir geht berufsbedingt nur etwas Zeit zum Training ab.“ Reserven beim Training sieht auch Michael Scheikl (AUT), dem nach einer bisher schon recht gut verlaufenen Saison endlich der Sprung auf das Podest gelang: „Ich habe heute einmal zwei gute Läufe ins Ziel gebracht. Mit ist die Bahn hier von Anfang an gelegen und es ist mir leicht gefallen, mich auf die Verhältnisse hier einzustellen.“ Dass er heuer seit Saisonbeginn fast immer bester Österreicher war und nun als erster des rot-weiß-roten Teams am Treppchen steht, erklärt sich der Steirer durch seinen Materialwechsel vor dem Winter: „Ich habe alles um 180 Grad umgestellt und sogar teilweise selbst Teile an meiner Rodel eingebaut. Im Grunde habe ich die Erfahrung der letzten zwei Jahre, in denen ich hinterhergefahren bin, umgesetzt. Körperlich habe ich jetzt noch Reserven, da geht schon noch was“, kündigt Scheikl an. Das Geheimnis im Material sieht auch Renate Gietl (ITA), wenn sie die Erfolgsserie der Russin Ekatharina Lavrentjeva zu analysieren versucht: „Ihre Rodel steht einfach anders da als unsere. Wir können nur probieren und testen. Ekatharina ist derzeit unerreichbar, daher bin ich zufrieden mit meiner Leistung“, sagt die Italienerin nach ihrem vierten zweiten Platz in Folge – stets hinter Lavrentjeva. Tatsächlich rodelt diese momentan in ihrer eigenen Liga, im Herrenbewerb hätte sie mit ihrer Zeit den vierten Platz belegt. Ob sie ihre Karriere tatsächlich nach dieser Saison beenden wird, lässt sie offen: „Es kommt darauf an, ob ich in Russland einen guten Job bekomme, dann werde ich aufhören. Ich kann nicht jedes Jahr vier Monate weg sein, ich muss auch an meine berufliche Zukunft denken“, sagt die Russin, die Sportwissenschaften und Lehramt studiert hat. „Wenn ich keinen Job bekomme, werde ich 2013 bei der Weltmeisterschaft hier sein“, kündigt sie an. Den ersten Platz hinter Lavrentjeva und Gietl belegte diesmal wieder Evelin Lanthaler (ITA): „Tatsächlich ist es ja so, dass der dritte Platz am härtesten umkämpft ist, der erste und zweite Platz ist reserviert“, sagte Lanthaler, die schon 2009 in Deutschnofen ihren ersten Podestplatz – damals war sie zweite - im Weltcup feierte. „Es ist mir ziemlich wichtig gewesen, hier wieder auf dem Podest zu stehen, auch in Hinblick auf Russland, da nicht alle mitfahren werden können“. Das starke italienische Damenteam umfasst mehr Medaillenkandidatinnen als im Weltcup bzw. bei der anschließenden Europameisterschaft im sibirischen Novouralsk startberechtigt sind. Der Weltcup geht nun allerdings in eine zweiwöchige Pause und lässt den Junioren den Vortritt. Am kommenden Wochenende werden in Latsch im Vinschgau (ITA) die Weltmeisterschaften der Junioren abgehalten. Danach übersiedelt der Weltcup nach Russland für die fünfte Station im WÜRZ Energy Weltcup und die im Anschluss daran stattfindenden Europameisterschaften. Endergebnis Weltcup Damen (17): 1. Ekatharina LAVRENTJEVA (RUS), 0:54,90(1), 0:54,61(1), 1:49,51 2. Renate GIETL (ITA), 0:55,43(2), 0:55,39(2), 1:50,82 3. Evelin LANTHALER (ITA), 0:56,12(3), 0:55,76(3), 1:51,88 4. Melanie SCHWARZ (ITA), 0:56,26(4), 0:56,50(6), 1:52,76 5. Melanie BATKOWSKI (AUT), 0:56,47(5), 0:56,36(4), 1:52,83 6. Tamara SCHWARZ (ITA), 0:56,69(6), 0:56,38(5), 1:53,07 7. Tina UNTERBERGER (AUT), 1:53,57 8. Michaela MAURER (GER), 1:53,82 9. Ludmila AKSENENKO (RUS), 1:55,32 10. Marlies WAGNER (AUT), 1:55,67 Endergebnis Weltcup Herren (34): 1. Patrick PIGNETER (ITA), 0:54.05(1), 0:54,08(1), 1:48,13 2. Hannes CLARA (ITA), 0:54,27(2), 0:54,22(2),1:48,49 3. Michael SCHEIKL (AUT), 0:54,69(3), 0:54,76(3), 1:49,45 4. Alex GRUBER (ITA), 0:54,96(4), 0:54,93(4), 1:49,89 5. Patrick SALCHER (AUT), 0:55,04(7), 0:55,10(5), 1:50,14 6. Thomas KAMMERLANDER (AUT), 0:55,00(5), 0:55,26(9), 1:50,26 7. Stefan GRUBER (ITA), 0:55,11(8), 0:55,18(7), 1:50,29 8. Georg MAURER (GER), 0:55,00(5), 0:55,51(11), 1:50,51 9. Adam JEDRZEJKO (POL), 1:50,60 10. Gerald KAMMERLANDER (AUT), 1:50,73 11. Robert BATKOWSKI (AUT), 1:50,88 12. Juri TALIKH (RUS), 1:50,91 13. Kaj JOHNSON (CAN), 1:51,30 14. Florian CLARA (ITA), 1:51,37 Weltcupstände (4/6): Damen: 1. Ekatharina LAVRENTJEVA (RUS) 400 Punkte 2. Renate GIETL (ITA) 340 3. Melanie SCHWARZ (ITA) 250 4. Evelin LANTHALER (ITA) 190 5. Tina UNTERBERGER (AUT) 186 6. Ludmila AKSENENKO (RUS) 161 7. Marlies WAGNER (AUT) 160 8. Tamara SCHWARZ (ITA) 155 9. Veronika NACHMANN (GER) 139 10. Michaela MAURER (GER) 136 Herren: 1. Patrick PIGNETER (ITA) 400 Punkte 2. Hannes CLARA (ITA) 255 3. Alex GRUBER (ITA) 247 4. Michael SCHEIKL (AUT) 236 5. Rudi RESCH (ITA) 176 6. Florian CLARA (ITA) 164 7. Robert BATKOWSKI (AUT) 126 8. Stanislav KOVSHIK (RUS) 134 9. Thomas KAMMERLANDER (AUT) 106 10. Patrick SALCHER (AUT) 150 11. Gernot SCHWAB (AUT) 144 12. Juri TALIKH (RUS) 140

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