Winterberg (pps) "Eine Augenweide" schwärmt David Möller, immerhin zweimaliger Weltmeister und 2010 Olympia-Zweiter. Der damalige Goldmedaillengewinner und inzwischen viermalige Weltmeister Felix Loch lobt: "Ein Vorbild in jeder Beziehung." Die Rede ist von Armin Zöggeler, der am vergangenen Wochenende in Winterberg zum 100. Mal auf dem Siegerpodest eines Viessmann-Weltcups stand.

Davon sind allein 55 Siege, obendrein hamsterte der 39-Jährige, der am 4. Januar 2014 die 40 voll macht, noch 25 zweite und 20 dritte Plätze. "Gott sei Dank hat es nun endlich geklappt", sagte der Italiener Zöggeler nach der historischen Tat von Winterberg fast schon erleichtert. Zuvor hatte der Ausnahme-Athlet als Vierter in Lillehammer und Fünfter von Innsbruck-Igls die einmalige Bestmarke im Rennrodeln knapp verpasst.

Zöggeler genießt den Herbst seiner Laufbahn. Zwei Mal - 2006 in Turin und auch 2010 in Vancouver - war er angefragt worden, ob er bei der Eröffnungsfeier die italienische Fahne tragen wolle. Zwei Mal sagte der Südtiroler schweren Herzens die ehrenvolle Aufgabe ab. Immer verbunden mit dem Hinweis auf die beiden ersten Renn-Durchgänge am Tag nach zeitraubenden Eröffnungszeremonie.

Doch vor seinem sechsten Olympia-Auftritt im russischen Sochi nahm Zöggeler das Angebot an. "Es ist eine Ehre", sagt Zöggeler, und fügt - bescheiden wie immer - hinzu: "Immer vorausgesetzt, ich werde auch nominiert." Doch daran besteht längst kein Zweifel mehr. Nach den glanzvollen Auftritten ist sogar die sechste Medaille nach zwei Gold-, einer Silber- sowie zwei Bronzemedaillen durchaus möglich.

"Meine Physis stimmt, der Aufwärtstrend ist unverkennbar", sagt der Altmeister selbst. Hinzu kommt die anspruchsvolle Bahn im Kaukasus. Mit ihren drei Aufwärts-Passagen kommt die Kunsteisschlange exzellenten Fahrkünstlern wie Zöggeler gelegen. Nicht nur David Möller weiß ganz genau: "Den Armin darf man nie abschrieben. Das wäre der größte Fehler."

Armin Zoeggeler 03 1