Vorschau 1. EBERSPÄCHER Rodel Weltcup Winterberg (GER): Saisonauftakt im Sauerland und erstmals alle Disziplinen an einem Rennwochenende

Julia Taubitz, Winterberg 2025

Winterberg (FIL/03.12.2025) Nach dem erfolgreichen Olympischen Testevent und dem ersten offiziellen Qualifikationsrennen für die Olympischen Rodelwettbewerbe startet die internationale Rodelelite vom 5. bis 7. Dezember 2025 in Winterberg (GER) in die Olympiasaison. Bereits am Freitagnachmittag stehen die Mixed Event-Wettbewerbe an, am Samstag folgen die Frauen sowie die Doppel von Damen und Herren, den Abschluss bilden am Sonntag die Herren Einzel und die Teamstaffel.

26 Damen, 34 Herren, 14 Damen Doppelsitzer und 20 Herren Doppelsitzer sowie acht Teamstaffeln aus 19 Nationen haben sich für den 1. EBERSPÄCHER Rodel Weltcup der Saison 2025/26 angemeldet. Insgesamt neun Stationen des EBERSPÄCHER Weltcup stehen in vier Ländern und auf zwei Kontinenten auf dem Kunstbahn-Kalender der FIL. Außerdem werden sechs EBERSPÄCHER Team-Staffel-Weltcups presented by BMW sowie drei der EBERSPÄCHER Mixed Events presented by SKECHERS ausgetragen. Saisonhöhepunkt sind die Olympischen Winterspiele, die vom 6. bis 22. Februar 2026 in Mailand-Cortina (ITA) stattfinden.

Matthias Böhmer, Forum Nordicum 2025, Val diFiemme

„Wir starten die Weltcup-Saison in Winterberg mit einem Dreier-Weltcup, d. h. zum ersten Mal überhaupt stehen drei Wettkampftage in Folge und Rennen in allen Disziplinen auf dem Programm. Los geht´s am Freitag mit den Mixed Events, die wir letztes Jahr neu eingeführt haben. Sie waren ein großer Erfolg, weil theoretisch alle Nationen an einem Finallauf teilnehmen können. Selbst wenn ein Team keine zwei Athleten hat, können sie ein internationales Team stellen, wie wir es mit Schweiz/Australien, Slowakei/Argentinien oder Irland/Japan bereits erlebt haben. Und sie waren auch erfolgreich! Die Rückmeldung seitens der Athleten und Teams und die Begeisterung der Zuschauer waren so gut, dass wir entschieden haben, den nächste Schritt zu gehen und mit der Mixed Event EM eine kontinentale Meisterschaft einzuführen“, erklärt FIL Sportdirektor Matthias Böhmer.

Wie im Vorjahr fahren beim Mixed Event Weltcup in den Disziplinen Einsitzer und Doppelsitzer je ein Mann und eine Frau im Einzel beziehungsweise ein Herren- und ein Damen Doppel in einer Mixed-Staffel im Team. Jede Disziplin nutzt dabei ihre gewohnte Starthöhe. Pro Nation dürfen je zwei Mixed Teams am Wettkampf teilnehmen. 13 Mixed Doppel und 18 Mixed Einzel haben für Winterberg gemeldet. Nach dem Auftakt folgen zwei weitere EBERSPÄCHER Mixed Events presented by SKECHERS in Lake Placid (USA) und Oberhof (GER).

Wendl / Arlt, Winterberg 2025

FIL Saison-Kalender 2025/26

Anders als geplant, fällt der Startschuss des diesjährigen EBERSPÄCHER Rodel-Weltcups in Winterberg (GER), ehe es für zwei Rennwochenenden in die USA nach Park City und Lake Placid geht.

Saisonhöhepunkt sind die Olympischen Winterspiele Mailand-Cortina 2026 auf der neu errichteten Olympischen Bob-, Rodel- und Skeletonbahn im Cortina Sliding Centre (ITA). Erstmals seit langem werden noch zwei Weltcups nach den Olympischen Spielen ausgetragen, und zwar Ende Februar in St. Moritz (SUI) und das Weltcupfinale Anfang März in Altenberg (GER). Der FIL Saison-Kalender sieht wie folgt aus:

05. – 07. Dezember 2025: EBERSPÄCHER Weltcup Winterberg (GER)

11. – 13. Dezember 2025: EBERSPÄCHER Weltcup Park City (USA)

Winterberg 2025 Team-Staffel Austria winner

18. – 20. Dezember 2025: EBERSPÄCHER Weltcup Lake Placid (USA)

02. – 04. Januar 2026: EBERSPÄCHER Weltcup Sigulda (LAT)

09. – 11. Januar 2026: EBERSPÄCHER Weltcup Winterberg (GER)

16. – 18. Januar 2026: EBERSPÄCHER Weltcup & 57. FIL Europameisterschaften in Oberhof (GER)

22. – 24. Januar 2026: EBERSPÄCHER Weltcup & 1. Mixed-Event EM presented by SKECHERS in Oberhof (GER)

07. – 12. Februar 2026: Olympische Winterspiele Mailand-Cortina 2026 (ITA)

27. Februar – 01. März 2026: EBERSPÄCHER Weltcup St. Moritz (SUI)

06. – 08. März 2026: EBERSPÄCHER Weltcup Altenberg (GER)

Titelverteidiger am Start

Egle-Kipp Siegfahrt Yanqing 2024/2025

Mit Julia Taubitz, Max Langenhan, Tobias Wendl/Tobias Arlt (alle GER) und Selina Egle/Lara Kipp (AUT) sind alle Sieger:innen des Gesamtweltcups der Vorsaison wieder mit am Start. Während das österreichische Damen Doppel Egle/Kipp und Team Österreich in der Team-Staffel erstmals die große Kristallkugel gewannen, freute sich Julia Taubitz über ihren fünften Sieg im Gesamtweltcup, den vierten in Folge. Max Langenhan verteidigte seinen Titel erfolgreich und stand zum zweiten Mal ganz oben auf dem Treppchen. Seine Teamkollegen Wendl/Arlt feierten ihren insgesamt sechsten Gesamtweltcup-Sieg. Hier geht`s zu den ewigen Weltcup-Statistiken: Statistics of the International Luge Federation FIL

Überraschungen bei der Generalprobe im Cortina Sliding Centre

Beim Olympic Testevent der FIL am vergangenen Wochenende hat der neue Eiskanal im Cortina Sliding Centre seine erste Bewährungsprobe gut bestanden. Bei den Damen beherrschte Merle Fräbel (GER) schon bei der Generalprobe die neue Bahn souverän. Die Deutsche fuhr in beiden Läufen Bestzeit und siegte vor Teamkollegin Julia Taubitz und Lisa Schulte (AUT).

Men's Doubles Olympic Test Event Cortina, 2025

Bei den Herren Doppeln zeigten die Weltmeister Hannes Orlamünder/Paul Gubitz (GER) ihre Ambitionen und setzten sich von den US-Amerikanern Marcus Mueller/Ansel Haugsjaa und den sechsfachen Olympiasiegern Tobias Wendl/Tobias Arlt (GER) durch.

Wesentlich knapper ging es beim Damen Doppel zu. Hier siegten die beiden Deutschen Dajana Eitberger/Magdalena vor den Italienerinnen Andrea Vötter/Marion Oberhofer und den Weltmeisterinnen Selina Egle/Lara Kipp (AUT).

Das Testrennen der Herren gewann der Österreicher Jonas Müller vor Kristers Aparjods (LAT) und seinem Teamkollegen Wolfgang Kindl. Und auch in der abschließenden Team-Staffel siegte Österreich vor Deutschland und Gastgeber Italien.

Detaillierte Ergebnisse findet man hier: https://www.fil-luge.org/en/media/itp-test-event-cortina

Teams USA, China, Australien, Japan und Irland verzichten auf Winterberg

Nachdem das Olympische Testevent in Cortina d’Ampezzo am vergangenen Wochenende als erstes offizielles Qualifikationsrennen für die Olympischen Rodelwettbewerbe von Mailand-Cortina gewertet wurde, verzichten einige Teams auf den Weltcupauftakt in Winterberg. Die Teams aus den USA, Australien, Japan, China und Irland bereiten sich stattdessen in Lake Placid (USA) vor, wo das dritte von insgesamt fünf Qualifikationsrennen für Mailand Cortina 2026 ausgetragen wird.

FIL schließt Medienpartnerschaft mit Warner Bros. Discovery

Der Internationale Rodelverband (FIL) hat eine neue, umfassende Medienpartnerschaft mit Warner Bros. Discovery (WBD) geschlossen. Während der Olympiasaison 2025/2026 werden die EBERSPÄCHER Rodel Weltcups auf Eurosport und den Streaming-Plattformen Discovery+ und HBO Max übertragen. Mit dieser Vereinbarung erhöht die FIL die Sichtbarkeit des Rennrodelsports in der entscheidenden Phase vor den Olympischen Winterspielen 2026 in Mailand-Cortina. Die Rennen werden live auf Eurosport in ganz Europa und auf TNT Sports in Großbritannien und Irland übertragen. Umfassende Streaming-Berichterstattung wird auch für Abonnenten von HBO Max und discovery+ verfügbar sein (die digitale Berichterstattung schließt Österreich, Deutschland und Lettland aus).

„Mit dieser Kooperation erreichen wir unsere treuen Fans in den traditionellen Rodelnationen Europas. Die Kombination der etablierten Marke Eurosport mit der globalen Reichweite der Streaming-Plattformen discovery+ und HBO Max ist ein bedeutender Schritt hin zu mehr Sichtbarkeit, Professionalität und Attraktivität für unseren Sport“, erklärt FIL-Präsident Einars Fogelis. FIL schließt Medienpartnerschaft mit Warner Bros. Discovery

Natalie Geisenberger Eurosport Expertin

Road to Milano-Cortina 2026: Natalie Geisenberger wird Eurosport Olympiaexpertin

Deutschlands erfolgreichste Rennrodlerin Natalie Geisenberger wird TV-Expertin und verstärkt in dieser Saison das Wintersportteam von Eurosport. Die sechsfache Olympiasiegerin rückt als Rodelexpertin in die prominente Experten-Riege um die Olympiasieger Martin Schmitt (Skispringen), Viktoria Rebensburg (Ski Alpin) oder Anni Friesinger-Postma (Eisschnelllauf) und wird mit ihrer Erfahrung und Fachwissen den Rodel-Weltcup und die Olympischen Winterspiele Mailand-Cortina 2026 für den internationalen Sportsender begleiten. Eurosport gehört zu Warner Bros. Discovery Sports Europe, die die Olympischen Winterspiele nicht nur live im TV, sondern auch auf ihren Streamingplattformen discovery+ und HBO Max (Launch ab Januar 2026 in Österreich, Deutschland, die Schweiz, Liechtenstein, Luxemburg und Italien) übertragen.

Nach vier Olympiateilnahmen als Sportlerin freut sich die neunmalige Weltmeisterin auf ihre neue Rolle als Expertin: „Es ist toll, in ein Team zu kommen, das mit solchen Wintersportlegenden besetzt ist. Da kann mir die eine oder der andere sicher noch Tipps geben. Mir geht es darum, die Faszination unserer Sportart weiterzuvermitteln, die Zuschauer quasi mit in den Eiskanal zu nehmen und aufzuzeigen, welch eine Präzision im Rodeln erforderlich ist. Und natürlich hoffe ich auf erfolgreiche Rodelfestspiele aus deutscher Sicht, auch wenn die anderen Nationen sicherlich aufgeholt haben“, so Natalie Geisenberger. Natalie Geisenberger wird Eurosport Olympiaexpertin

FIL-Porträts der Woche:

Felderer Leon

Leon Felderer (ITA): Der Weg zurück zum besten Ich

Rennrodler Leon Felderer blickt mit gemischten Gefühlen auf seine bisher beste Weltcup-Saison zurück – zwischen Top-Form, Selbstzweifeln und dem Anspruch an Perfektion. Mit neuem Schwung durch Cheftrainer Klaus Kofler richtet der 25-Jährige nun den Fokus auf die Olympischen Spiele im eigenen Land. Als Vorsitzender der FIL-Athletenkommission engagiert er sich zudem für bessere Bedingungen im Sport. Sein Ziel für die kommende Saison: nicht das Podest um jeden Preis, sondern die Rückkehr zu seinem besten Ich. Leon Felderer – Der Weg zurück zum besten Ich!

Andrea Vötter/Marion Oberhofer (ITA): Mit Tempo Richtung Heim-Olympia

Mit beeindruckender Konstanz und starken Erfolgen im Damen-Doppel zählen Andrea Vötter und Marion Oberhofer zu Italiens größten Medaillenhoffnungen für die Olympischen Winterspiele 2026 in Cortina. Als zweifache Gesamtweltcupsiegerinnen haben sie die junge Disziplin geprägt – doch der WM-Titel fehlt noch. Nach intensiven Tests auf der neuen Olympiabahn blicken sie optimistisch nach vorn. Ihr Ziel: Technik perfektionieren, Starts verbessern – und auf heimischem Eis Geschichte schreiben. Beim Testevent fuhren sie schon mal auf den zweiten Platz. https://www.fil-luge.org/de/news/mit-tempo-richtung-heim-olympia-die-geschichte-des-rodel-duos-andrea-voetter-und-marion-oberhofer

Stimmen zum Weltcup-Auftakt:

Julia Taubitz (GER): „Das ganze Hin und Her mit Innsbruck hat uns schon ein wenig Nerven geraubt. Ich bin ein spontaner Mensch, aber in der Saison habe ich gerne eine feste Planung, da möchte ich wissen, wo ich die nächsten Wochen verbringe. Wir sind aber auch auf Winterberg sehr gut vorbereitet. Wir konnten dort spontan nochmal drei Trainingseinheiten fahren, was sehr gut war. Ich finde es trotzdem schade, weil ich Innsbruck sehr mag. Ich rodle dort gerne, unser Hotel ist Spitzenklasse und die Landschaft sowieso. Ich freue mich jetzt aber auch auf Winterberg, weil ich auf der Bahn sehr gerne fahre. Ich bin dort letztes Jahr Europameisterin geworden und habe einen neuen Bahnrekord aufgestellt. Die Schlüsselstellen sind bei uns Frauen in jedem Fall der Start, wo wir erstmal ums Starteck rumkommen müssen, und dann natürlich Einfahrt Kreisel, man muss das Labyrinth gut treffen, einfach sauber liegen und schnell sein.

Der Gesamtweltcup hat trotz Olympia für mich dieselbe Bedeutung wie in jeder anderen Saison auch. Jetzt, wo der Weltcup beginnt, stehen jede Woche die Rennen im Vordergrund. Natürlich hat man Cortina im Hinterkopf, und wir werden in den Weltcupwochen und zu den Wettkämpfen noch ein bisschen mehr testen als sonst, um das bestmögliche Setup für die Olympischen Spiele herauszuholen, aber ich möchte jedes Wochenende meine besten Leistungen zeigen und den Gesamtweltcup gerne wieder verteidigen.“

Natalie Maag, Rodel Schweiz

Natalie Maag (SUI): „Ich bin sehr gut durch den Sommer gekommen und hatte zum ersten Mal keine Verletzung. In den letzten Jahren hat sich das immer ein wenig durchgezogen, dass ich irgendwas hatte. Es war jetzt der erste Sommer ohne Verletzung, ich war – bis aufs Frühjahr – nie krank und konnte komplett durchtrainieren, was sehr gut ist und sich in den athletischen Werten auch gezeigt hat. Meine Motivation war auch sehr hoch, weil die letzte Saison so gut lief. Da ging das Sommertraining echt schnell vorbei, und ich freue mich sehr auf die neue Olympiasaison.

Ich finde es sehr schade, dass der Weltcupauftakt nicht in Innsbruck stattfindet, und dass man die Bahn so verbaut hat. Letztes Jahr hat es vom neuen Damenstart das erste Mal richtig Spaß gemacht, in Innsbruck zu fahren. Mit mehr Druck, mehr Geschwindigkeit hat es mir sehr viel Spaß gemacht und ich habe mich dieses Jahr darauf gefreut. Ich bin froh, dass der Weltcup dennoch durchgeführt wird. Winterberg ist nicht mein Favorit, aber ich hatte in den letzten Jahren, z. B. Bronze bei der U23 WM, immer wieder gute Resultate. Letztes Jahr lief es nicht so gut, aber wir waren jetzt nochmal dort zum Trainieren, und es hat Spaß gemacht, dort zu fahren. Ich freue mich einfach, dass der Weltcup jetzt losgeht und ich dabei bin.

Für Alex und mich stand schon nach dem letzten Mixed Weltcup in Pyeongchang fest, dass wir diese Saison wieder gemeinsam starten und probieren, aufs Podest zu fahren. Südkorea war schon sehr knapp und auch bei der WM haben wir es nur knapp verpasst, verschuldet durch mich im Ziel mit den Banden und bei ihm am Start. Als ich gehört habe, dass es eine Mixed EM geben wird, war für mich trotzdem klar, dass ich mit ihm fahre und auf die EM-Wertung verzichte. Mir bringt es nichts für die Kadereinteilung, deshalb stand nicht zur Diskussion, den Partner wegen der EM zu wechseln.

Was die Olympiaqualifikation betrifft, so war Swiss Olympics sehr nett zu mir. Sie wollen mich bei den Olympischen Spielen dabeihaben und haben mir keine zusätzlichen Hürden eingebaut. Ich muss den Quotenplatz erfüllen, was aktuell sehr gut aussieht, und dann darf ich mit nach Cortina fahren. Ich schätze sehr, dass der Verband so hinter mir steht.“

Max Langenhan, Weltmeister, Whistler 2025

Max Langenhan (GER): „Es ist schade, dass der Weltcupauftakt in Winterberg stattfindet. Ich hatte mich schon auf die Trainingswoche, die wir endlich mal gehabt hätten, in Innsbruck gefreut, weil wir dort in den letzten Jahren viel zu selten Trainingsläufe hatten. Es ist auch schade für den Sport, dass wir jetzt zwei Doppelweltcups in der Saison haben, zumal Innsbruck immer als Auftakt sehr schön ist. Ich hoffe, dass sie bis zur WM nächstes Jahr fertig sind. Winterberg hat von oben bis unten seine Tücken. Es gibt oben ein, zwei Stellen, wo es mit der Bergaufpassage wichtig ist, keine Fehler zu machen. Unten im Hochgeschwindigkeitsteil ist es ganz wichtig, auf der Linie zu bleiben.

Ich denke von Rennen zu Rennen und möchte jedes einzelne genauso ernst nehmen, als wäre es das olympische Rennen. Am Ende ist der Gesamtweltcup viel aussagekräftiger, da das olympische Rennen nur ein Rennen ist, aber man möchte der Beste in der ganzen Saison sein, und deshalb ist der Gesamtweltcup auch diese Saison wichtig für mich.“

Hannes Orlamünder (GER): „Der Weltmeistertitel letztes Jahr hat schon Spaß gemacht, aber jedes Jahr ist ein neues Jahr. Die anderen Doppelteams schlafen nicht, vor allem wenn ich mir die Tobis angucke. Die starten von Anfang an wieder, als wären sie noch 20. Es ist sehr schwierig an ihre Startzeiten ranzukommen, und das, obwohl wir fast 10 Jahre jünger sind. Wir müssen jedes Jahr wieder neu anfangen, uns wie in Cortina eine neue Bahn erarbeiten oder mit einem neuen Schlitten fahren. Da kann man sich nicht auf alten Erfolgen ausruhen und auch deshalb wird die Qualifikation für das deutsche Olympiateam für uns sehr schwer.“

Tobias Wendl (GER): „Wir sind sehr gut in die Saison gestartet. In Lillehammer und Oberhof haben wir gleich gespürt, dass das Sommertraining Früchte trägt. Wir sind am Start sehr schnell, noch schneller als in den letzten Jahren, haben richtig viel Spaß und nehmen den Flow mit. Wir hoffen, dass wir gesund bleiben, dass keine Verletzungen kommen, und wollen diesen Winter einfach nur Spaß haben und performen. Wir haben die letzte Saison genutzt, um neues Material an den Start zu bringen und haben nur noch kleine Veränderungen vorgenommen. Wir wissen aus der Vergangenheit, dass wir in der Olympiasaison keine Neuheiten mehr ausprobieren, weil das nur Unruhe bringt.

Wir haben auf der ersten Hinfahrt nach Cortina gesagt, dass es schön wäre, auf eine Bahn zu kommen, wo wir von Anfang an zurechtkommen und Spaß haben. Und das war so: Es macht unglaublich viel Spaß, dort zu fahren. Das Kribbeln im Bauch, der Spaß - ist das Wichtigste, was man im Sport haben kann. Wenn das nicht mehr da ist, braucht man den Sport eigentlich nicht mehr.“

Tobias Arlt (GER): „Wir sind jetzt 38 Jahre alt und da hat uns die Routine beim Erarbeiten der neuen Olympiabahn schon geholfen. Anders als die Damen Doppelsitzer sind wir gleich von oben gefahren. Wir haben direkt einen ordentlichen Start gemacht, sind viermal gepaddelt und haben im ersten Lauf eine Bande bekommen, aber ansonsten hat uns unsere Erfahrung und unsere Routine, viel geholfen.

Auch wenn Olympia im Vordergrund steht, ist der Gesamtweltcup für uns mit das Größte, was man gewinnen kann. Er zeigt, wie konstant man über die ganze Saison ist. Wir schauen von Rennen zu Rennen und gehen jedes mit der höchstmöglichen Motivation an. Wenn am Ende der Gesamtweltcup rauskommt, ist das schön.“

Patric Leitner, Cheftrainer Team Deutschland: „Wir haben unseren Qualifikationsmodus für Olympia so geplant, dass er bis Weihnachten abgeschlossen ist. Das bringt auch Ruhe ins Team. Danach kann man sich gezielt auf die Olympischen Spiele vorbereiten. Wir haben eine klare Punkteliste. Sollten da in einer Disziplin weniger als 10 Punkte Differenz sein, machen wir noch zwei weitere Qualifikationsrennen – dann kommen noch Sigulda und Winterberg hinzu – aber eigentlich sollte die Mannschaft auf jeden Fall bis Weihnachten stehen.

Bei uns im Team wird es nie langweilig, und das ist auch gut so. Man muss sich das mal vorstellen: Fast alle unserer Athletinnen und Athleten, haben schon Medaillen bei Weltmeisterschaften oder Olympischen Spielen gewonnen. Wir sind also ein sehr erfolgreiches Team, und die Athleten wissen, wie es funktioniert, wie man sich durchsetzt. Sie haben viel Wettkampferfahrung und müssen sich jetzt erneut der knallharten Olympia-Qualifikation stellen.“

Wolfgang Kindl, Forum Nordicum 2025

Wolfgang Kindl (AUT): „Mein Ziel ist es auf jeden Fall, diese Saison wieder im Einzel und Doppel zu starten. Die letzte Saison hat mir gezeigt, dass es wirklich in beiden Disziplinen funktioniert, und dass ich im Einsitzer noch sehr konkurrenzfähig sein kann. Ich weiß, dass die Olympiaqualifikation sehr hart wird, da wir ein extrem starkes Team haben, und bei den Herren ein Welt- oder Europameister daheimbleiben muss. Mein vorrangiges Ziel ist, mich für das Olympiateam zu qualifizieren. Auch im Doppel haben wir drei Weltklasse-Doppel am Start, und eines davon wird daheimbleiben. Ich glaube, wer bei uns die interne Qualifikation schafft, fährt in Cortina mit um die Medaille.

Ich habe natürlich überlegt, ob es besser wäre, sich auf eine Disziplin zu konzentrieren, vor allem weil es doch recht stressig ist, wenn man im Training beide Disziplinen fahren muss. Es braucht viel Disziplin meinerseits, aber auch mein Doppelpartner Thomas muss flexibel sein, wenn ich beispielsweise noch einen Lauf im Einsitzer mehr benötige. Mittlerweile haben wir uns gut eingespielt, und nachdem es letzte Saison auch im Einsitzer wieder richtig gut gelaufen ist, weiß ich wieder, wieso ich die Doppelbelastung annehme. Es war für mein Selbstvertrauen, für mein Ego sehr gut, zu sehen, dass es funktioniert.

Olympia oder Gesamtweltcup? Den Gesamtweltcup haben wir schon mal gewonnen. Das war für mich ein großes Ziel, was ich im Einsitzer bisher noch nicht geschafft habe, im Doppel dann gleich in der ersten Saison. Wir hatten letztes Jahr eine gute Saison, aber auch einige Rennen, wo wir uns noch besser hätten platzieren können. Am Ende waren wir happy, dass wir Dritte im Gesamtweltcup geworden sind. Bei der WM hingegen sind wir am Podest vorbeigeschrammt. Es ist also Luft nach oben. Wir werden Rennen für Rennen schauen, dass wir vorne mitfahren können und uns für Olympia qualifizieren. Dann geht es um die Olympiamedaillen. Ob es hintenraus noch für den Gesamtweltcup reicht, werden wir sehen.“

Jessica Degenhardt (GER): „Die Olympiaqualifikation wird für uns echt schwer, weil es nur einen Startplatz gibt. Aber für uns ist dennoch klar, dass alle ein Team sind und neben der Bahn trotzdem zusammenarbeiten. Die Entscheidung wird auf der Bahn ausgetragen, und wer am Ende besser ist, ist halt besser. Jeder kämpft da für sich selbst und schaut, wo er am Ende halt steht.“

Zeitplan & TV-Übertragungen 1. EBERSPÄCHER Rodel-Weltcup Winterberg (GER)

Lokale Startzeit (=CET/MEZ)

Veltins EisArena Winterberg

Freitag, 05. Dezember 2025

10:00 Uhr Nationencup

16:15 Uhr Mixed Doppelsitzer

17:30 Uhr Mixed Einsitzer

Samstag, 06. Dezember 2025

10:25 Uhr Herren Einsitzer, 1. Lauf

11:55 Uhr Herren Einsitzer, 2. Lauf

13:10 Uhr Herren Doppelsitzer, 1. Lauf

14:00 Uhr Damen Doppelsitzer, 1. Lauf

Winterberg

15:05 Uhr Herren Doppelsitzer, 2. Lauf

15:45 Uhr Damen Doppelsitzer, 2. Lauf

Sonntag, 07. Dezember 2025

10:35 Uhr Damen Einsitzer, 1. Lauf

12:15 Uhr Damen Einsitzer, 2. Lauf

13:50 Uhr Team-Staffel

Alle Angaben sind ohne Gewähr!

Pressekonferenz Winterberg

Am Freitag, dem 05.12.2025 um 13:45 Uhr in der VELTINS-EisArena Lounge findet eine Pressekonferenz mit Athletinnen und Athleten sowie Trainern der Deutschen und Österreichischen Nationalmannschaft statt.

Sie können vor Ort teilnehmen, oder sich unter folgendem Link online einwählen: https://youtube.com/live/aPSNrmPRi_Q?feature=share

Sollten Sie vor Ort teilnehmen, parken Sie auch hier bitte auf dem Parkplatz am Rathaus (Rathaus in Winterberg, Fichtenweg 10, 59955 Winterberg) und nutzen den Shuttle.

TV-Übertragung: fil-luge.org/de/ergebnisse/eberspaecher-weltcup-45

Link zu den Biografien der Athleten:innen: Athletenübersicht & Erfolge - Int. Rennrodelverband FIL (fil-luge.org)